Der CDU-Chef war außerdem in mehreren Lobbynetzwerken aktiv, u.a. als Gründungsmitglied des Fördervereins der umstrittenen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und als Vorsitzender der Atlantik-Brücke, einem transatlantischen Lobbyforum.
Besonders brisant: Merz' Lobbytätigkeit für den Finanzriesen BlackRock. Merz wiederholte immer wieder, er hätte keine Lobbyarbeit gemacht. Doch seine Jobbeschreibung bei BlackRock war klar: Er sollte Kontakt zur Politik aufbauen.
Merz hatte jahrelang Führungspositionen im Wirtschaftsrat der CDU, einem mächtigen CDU-nahen Lobbyverband mit privilegiertem Zugang zur Partei. Zuletzt war er dort Vizepräsident – und gab das Amt erst kurz vor seiner Wahl zum Parteivorsitzenden auf.
Der Wirtschaftsrat vertritt die Interessen von Großkonzernen und Verbänden wie Deutsche Bank, Nestlé oder dem Autolobbyverband VDA. Mit über fünf Millionen Euro Lobbyausgaben jährlich zählt der Wirtschaftsrat zu den größten Lobbyverbänden in Deutschland. /2