Was also tun, wenn der Behördenleiter die Rechtsgrundlagen infrage stellt? Wegducken oder mitmachen? Wer in der Verwaltung arbeitet, hat mehr Einfluss, als man denkt. Widerstand fängt von unten an und wir unterstützen dabei: https://fragdenstaat.de/beratung/?pk_campaign=mastodon
Wer hat Angst vorm Informationsfreiheitsgesetz? Philipp Amthor.
In den Koalitionsverhandlungen fordert die Union in der AG, die Amthor leitet, das IFG abzuschaffen. Warum? Weil er ein ganz persönliches Problem mit dem IFG hat: Denn auch dank IFG-Anfragen flog auf, wie Amthor das Briefpapier des Bundestages für Lobbytätigkeiten missbrauchte, um dem Start-Up Augustus Intelligence Kontakt ins Wirtschaftsministerium zu verschaffen. Dort erhielt er später Aktienoptionen & einen Direktorenposten.
Später klagte das Start-Up Augustus Intelligence auch noch gegen das Wirtschaftsministerium, damit es unter dem Informationsfreiheitsgesetz keine weiteren Informationen an uns oder andere herausgibt. Die Klage läuft noch.
Die Union will das Informationsfreiheitsgesetz abschaffen. Das darf nicht passieren! Wir haben ein Recht auf staatlich Informationen. Dass CDU und CSU jetzt in den Koalitionsverhandlungen fordern, das IFG abzuschaffen, ist ein Angriff auf die Demokratie und öffnet Türen für Intransparenz, Korruption und Machtmissbrauch.
Verhandlungsführer für Bürokratierückbau und moderne Justiz: Philipp Amthor. Er kennt das Informationsfreiheitsgesetz gut - seine umstrittenen Nebentätigkeiten konnten wir dank des IFG aufdecken. Und ausgerechnet er will jetzt Informationsfreiheit - und damit die öffentliche Kontrolle - abschaffen.
🔦 Hier sind die bisherigen Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen:
AG 1 Inneres, Recht, Migration AG 3 Digitales AG 4 Verkehr, Infrastruktur, Bauen, Wohnen AG 10 Kommunen, Sport, Ehrenamt AG 12 Verteidigung, Außen, Entwicklung, Menschenrechte AG 15 Klima und Energie
Habt ihr weitere Verhandlungsergebnisse? Schickt sie uns, wir veröffentlichen alle!
Gestern wurden 5 Aktivist*innen der „Letzten Generation“ für die Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt. @arnesemsrott veröffentlichte 2023 verbotenerweise die Gerichtsbeschlüsse zu den umstritten Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft. Allein der Vorwurf nach §129 StGB öffnete die Türen für Maßnahmen, die von Öffentlichkeit, Jurist*innen und Gerichten kritisch gesehen werden: Razzien, Beschlagnahmungen, das Abhören eines Pressetelefons: https://fragdenstaat.org/blog/2023/08/22/hier-sind-die-gerichtsbeschlusse-zur-letzten-generation/?pk_campaign=mastodon
Die Berliner Staatsanwaltschaft befand schon 2023, die „Letzte Generation“ sei keine kriminelle Vereinigung. Diese Position vertrat man auch in München, änderte aber die Beurteilung. Auch in Flensburg ist eine Aktivistin nach §129 angeklagt. Philipp Schönberger und Katharina Naujoks diskutierten für @verfassungsblog was es heißt – und wie gefährlich es ist – wenn eine liberale Demokratie mit dem Vorwurf nach §129 StGB Klimaproteste und politische Teilhabe kriminalisiert: https://verfassungsblog.de/%c2%a7-129-stgb-und-die-erheblichkeit-der-erheblichkeit/
Unsere Recherche deckt auf, wie Schmerzgriffe systematisch gelehrt werden. Geheime Dokumente, die wir veröffentlicht haben, zeigen, wie Polizist*innen angeleitet werden, extreme Schmerzen gezielt zuzufügen – von Ohren bis Genitalbereich.
Solche Unterlagen müssen auch zukünftig an die Öffentlichkeit.
Vergangene Woche erschoss die Dortmunder Polizei den 70-jährigen Epileptiker Najib Boubaker. Unsere Recherche aus 2023 zu tödlichen Polizeieinsätzen machte bereits klar: Dass Menschen in psychischen Ausnahmesituationen von der Polizei getötet werden, ist kein Zufall: https://fragdenstaat.de/artikel/exklusiv/2023/05/polizei-krisen/
Die Schüsse fielen, als Najib Boubaker sich mit einem Messer in der Hand weigerte, nach einem epileptischen Anfall ins Krankenhaus zu gehen. Immer wieder tötet die Polizei Menschen in psychischen Ausnahmesituationen. Unsere Recherche zeigt: Es gibt kaum Schulungsunterlagen für solche Einsätze.
Hinzu kommt: Ein Geheimpapier der Polizei NRW, das wir mit einer Klage zugänglich machen konnten, verdeutlicht, wie Deeskalation in der Polizeipraxis zunehmend an Bedeutung verliert. Stattdessen soll die Polizei „gewaltfähiger” werden.
Geschätzt 2.600 Berater*innen arbeiten für die Bundesregierung. Hätten sie ein Ministerium, wäre es eines der größten. Aber wer da berät, kann man nicht immer sagen. Von 2017 bis 2023 geben die Ministerien bei ⅓ der Aufträge keine Firmen an. Das zeigen die Beraterberichte, die an uns geleakt wurden: https://fragdenstaat.de/artikel/exklusiv/2025/02/beraterberichte/
Das Innenministerium gibt mit großem Abstand am meisten Geld für Beratungen aus. Knapp 60 Millionen Euro waren es 2023.
Beide Parteien stellen Anfragen zur Finanzierung deutscher NGOs. Ihr Narrativ: politische Einflussnahme mit Steuergeldern. Und die CDU? Die setzt noch einen drauf. und zitiert einen WELT-Artikel, der rechte Verschwörungsmythen verbreitet und unterstellt, NGOs seien ein „Staat im Staate”.
Damit bahnt sie den Weg für die Zukunft: Mit der Lüge, Zivilgesellschaft müsse „politisch neutral“ sein, wird die staatliche Demokratieförderung weiter angegriffen.
Die Bundestagswahl hat gezeigt: Knapp die Hälfte der Wähler*innen hat rechts bzw. rechtsextrem gewählt. Aber sie zeigt auch: Wo Räume eingeschränkt werden, rührt sich starker Widerstand. Und FragDenStaat ist dabei an Eurer Seite.
Hier zeigen wir Dir, was wir gemeinsam tun können: