Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für Plunderteig? Ich hab das Gefühl, dass tourieren ein sehr visueller Prozess ist und es mir deshalb ziemlich schwerfällt. Habt ihr da ein paar schlaue Handgriffe oder sowas für mich parat?
Einer der hartnäckigsten und gefährlichsten Accessibility-Mythen ist, dass man HTML-Emails nicht barrierefrei hinbekommen kann. Dieser Mythos stammt noch aus der Zeit vom Internet Explorer und als Outlook noch kein CSS unterstützt hat.
Heutzutage sind das alles einfach ganz normale Browser und dementsprechend unterstützen die neben HTML5 sogar ARIA!!!
Und wenn ihr safe rückwärtskompatibel und maximal barrierefrei sein wollt, schickt euren Mailinhalt auch als Plaintext mit. Easy.
Welche iOS-App will man denn haben, um Fußball-News zu verfolgen? Onefootball, Kicker und TorAlarm sind leider von der Accessibility her eher mäßig - gibt es da noch was anderes? Idealerweise was mit nativem Interface?
Ich hab ja schon ein paar Mal über die #Barrierefreiheit des Portals https://www.lebensmittelwarnung.de berichtet und unter anderem deren kreative Lösung für Alternativtexte in der Software gelobt, für die sie eigentlich nicht ausgerüstet war.
Tatsächlich haben sie die Seite wie angekündigt diesen Sommer auf eine neue technische Basis gestellt. Das Ergebnis ist wirklich gut gelungen und weitestgehend zugänglich. Gute Arbeit, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit!
Natürlich korrigieren und prüfen alle das Zeug, was ihnen von "KI"-Systemen ausgegeben wird.
Hier ist die Sache: Tut ihr safe nicht.
Übrigens: Wenn man von irgendwas Ahnung hat und beim Texte schreiben alle Entscheidungen selbst treffen kann, geht das viel schneller, als wenn man was fremdes erstmal verstehen, auseinanderfrickeln und dann redigieren muss. Bescheißt euch nicht selbst.
Warum haben eigentlich all die Nichtbehinderten auf LinkedIn, die in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung arbeiten, oder auch Expert*innen für digitale Barrierefreiheit, bei allem und jedem eine Meinung dazu, ob etwas zur Inklusion beiträgt oder nicht - wenn schon deren Arbeitsplatz alles andere als inklusionsfördernd ist?
Heute las ich mehrere Beiträge über den „Marketing-Gag“ der die blinde Barbie sein soll.
Ich finde die neue blinde Barbie toll. Sie normalisiert uns blinde Menschen, wenn sie neben all den anderen Spielsachen im Regal auftaucht. Sie macht unsere Existenz inmitten der Gesellschaft sichtbar. Sie repräsentiert.
Ich bin die blinde Barbie und die blinde Barbie ist ich.
Vor 15 Jahren hätte ich das selbst gebraucht. Ich freue mich für die Kids von heute.
Gestern habe ich gefragt, ob Leute schon mal was von Jürgen Dusel gehört haben. Von 168 Personen haben nur 11% mit "Ja" geantwortet - und dabei ist mein Publikum hier besonders politisch aktiv. Er ist der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung - und als solches maximal unauffällig.
Sein Amt bekommt es nicht einmal hin, sinnvoll auf Informationsfreiheits-Anfragen zu antworten, und wirklich laute Repräsentation leistet Herr Dusel von der SPD in der Bundesregierung leider auch nicht.
Morgen früh spreche ich übrigens bei der Schwerbehindertenvertretenden-Jahrestagung der IGBCE BWS in Hannover über KI und die Zukuft eines inklusiven Arbeitsmarkts.
🇪🇺 Hier brauch ich das ja sicher nicht zu sagen, aber bitte geht heute wählen.
Gebt eure Stimme einer demokratischen Partei und nicht so einer, die die Inklusion von Menschen mit Behinderung als Ideologieprojekt betrachtet.
Wir haben der EU sehr viel zu verdanken, und wenn wir nicht auf dieser Ebene weitermachen können, z.B. mit einem gesamteuropäischen Schwerbehindertenausweis, wird unser Leben wohl nicht unbedingt besser.
Übrigens hat, soweit ich das korrekt überblickt habe, nur eine einzige deutsche Partei bei der Europawahl eine Person mit körperlich sichtbarer Behinderung auf den ersten 10 Listenplätzen und damit auf dem Stimmzettel gedruckt.
Das sind die Grünen mit Katrin Langensiepen auf Listenplatz 7, sie hat also gute Chancen, wieder ins Parlament einzuziehen.
Wenn ihr noch eine Wahlempfehlung brauchtet, da ist sie.
Alle machen, was sie wollen... Gesetze scheinen vollkommen egal zu sein, wenn schon die Durchsetzungsstellen damit anfangen, nochmal eigene Regeln festzulegen, was von den Gesetzen denn nun wirklich ganz doll dringend und auf jeden Fall sofort umgesetzt werden muss.
Und alle anderen feiern sich dann dafür, die Anforderungen teilweise zu erfüllen, ihre Software dann aber nie mehr anzufassen, bis sie irgendwann neu entwickelt wird.
Mal wieder ein WTF-Moment: Die Berliner Senatskanzlei hat einen Teil der geltenden gesetzlichen Anforderungen an die digitale #Barrierefreiheit zu "Mindestkriterien" erklärt.
Aber sie haben keine Dokumente dazu, in denen steht, warum und auf welcher Grundlage sie genau diese Kriterien ausgewählt haben und weshalb sie sich über das Gesetz hinwegsetzen.
Heute jährt sich das Inkrafttreten des Grundgesetzes zum 75. Mal. Alles Gute an eine der freiheitlichsten und fortschrittlichsten Verfassungen, die wir weltweit so haben.
Erinnern wir uns trotzdem daran: Das Benachteiligungsverbot von Menschen mit Behinderung steht erst seit 30 Jahren, nämlich seit 1994, drin.
Ich war gestern bei einer Veranstaltung im @mkz zu staatlicher Überwachung mit @annskaja
Und je länger ich darüber reflektiere, desto mehr Angst bekomme ich davor. Ich sehe nicht mal "normale" klassische Überwachungskameras. Mein Verhalten überall ist behinderungsbedingt immer maximal atypisch, z.B. mit Blindenstock laufend oder alles mögliche ertastend. Online mit Screenreader oder Zoom, was den Cursor ungewöhnlich bewegt.
Ich kenne die Blicke von Menschen. Aber das ist was anderes.
Mir war schon bewusst, dass der Staat schon jetzt ziemlich weitreichende Befugnisse hat und ich eigentlich nirgends hingehen kann oder nichts online machen kann, ohne überwacht zu werden. Mich zu fingerprinten ist wahrscheinlich eine der einfachsten Aufgaben überhaupt.
Und das ist ganz schöner Mist. Können wir bitte, im Sinne aller, weniger Überwachung haben? Bringt doch meistens sowieso nix und verschiebt Probleme wenn überhaupt woanders hin.
Der Wahl-O-Mat für die #Europawahl ist da - und mit ihm kommt eine frische 'Erklärung zur #Barrierefreiheit', in der die @bpb erklärt, das Tool sei nun vollständig konform mit den gesetzlichen Anforderungen.
Aber ist das wirklich so?
Schon mit den ersten beiden Klicks wird dort die Nichtkonformität zu den Punkten 9.5 Nr. 16 und 20 der EN 301 549 sichtbar. Beide stellen für einige seh- und motorisch behinderte Menschen erhebliche Barrieren dar.
Dort geht es um die Größe von Schaltflächen, damit alle Menschen diese problemlos betätigen können, und um das Abspielen von Animationen, wenn man mit der Seite interagiert. Der Wahl-O-Mat respektiert hier nicht die Browser-Einstellungen und zeigt immer Animationen, und auch beim Content-Reflow werden immer wieder Elemente animiert.
Die Punkte 9.5 der EU-Norm enthalten WCAG-Kriterien der Stufe 'AAA', welche nicht in den Prüfkatalogen von z.B. "BIK" enthalten sind. Sie werden nicht getestet.
Selbstständige Consultant für mediale Barrierefreiheit & Web-Entwicklerin. Blind.Ich toote hier zu (In-)Accessibility, Inklusion und sicher ab und zu auch mal andere interessante Dinge aus meinem Leben.I almost exclusively post in German.