ok, wir haben: trump in der zweiten amtszeit - er weiß wie der laden funktioniert. er ist vorbereitet und viele mit ihm und sie haben einen plan, die leute und viel, viel wut. trump ist nun legal abgeschirmt durch präsidiale immunität, hat beide kammern auf seiner seite, einen rechts gestackten supreme court sowieso und niemanden mehr, der auf ihn aufpasst. flankiert wird er durch die silicon valley broligarchs, die ihm die infrastruktur für den techfaschismismus einrichten.
ich denke schon seit einiger zeit über eine komplette ent-silicon valleyisierung nach. alle dienste kündigen, alle abhängigkeiten kappen. wenn die dinge so weitergehen, wird das wahrscheinlich früher oder später eh notwendig.
wenn man real existierende oligarchen beim handeln beobachtet, dann fällt das narrativ, dass sie "gierig" seien und dass es ihnen nur um profit und geld gehe, schnell auseinander.
oligarchen wollen vor allem _oben_ sein. und oben ist kein absoluter begriff, sondern ein relativer.
oligarchen sind ok damit, die volkswirtschaft voll vor die wand zu fahren und dabei selbst viele milliarden zu verlieren, solange sich der abstand zwischen ihnen und dem nun hungernden pöpel vergrößert.
ich glaube mittlerweile, dass man us-politik (und zunehmend auch unsere) besser versteht, wenn man die tosenden maga-hanseln, aber auch uns normalos rausrechnet.
wir und die magas sind nur strategische verschiebemasse und in wirklichkeit stehen sich die alte oligarchie und eine neuer, zorniger und machthungriger neuer teil der oligarchie gegenüber.
wie es weitergeht bestimmt sich nicht an uns, sondern wie sich die verfeindeten faktionen ins benehmen setzen. die wahl ist nur das schlachtfeld.
normalerweise machen wir in deutschland ja immer nach, was die amis vorgemacht haben, aber ich glaube, wenn kamala harris gewählt wird, werden die us-bürger*innen ihren ampelmoment haben.
harris wird nämlich versuchen die rechtsradikalen kräfte im land zu befrieden und ihnen daher etliche einschnitte in die menschenrechte gewähren, so wie wir das hier auch sehen.
mark my words: liberale sind keine antifastist*innen.
wenn harris die wahl gewonnen hat, hat old money gewonnen und harris aufgabe wird sein, einen für alle gesichtswahrenden deal mit new money auszuhandeln. und dafür wird dann halt vor den bus geschubst, was nicht niet und nagelfest ist. migrant*innen, transmenschen und die palästinenser stehen als opfer bereits fest, aber die liste wird weit, weit länger werden.
@StefanMuenz bullshit. der kampf der palästinenser ist nicht antisemitisch und dieses frame ist ein gezielte unterdrückung ihrer stimme. mach da bitte nicht mit. du bist zu intelligent.
"Probleme werden mit der Beschreibung von Ursachen erklärt, die als gegeben hingenommen werden und um die – bestenfalls – herum gearbeitet werden kann. "
ich sehe die große herausforderung dieser zeit darin, das netzwerk zu denken.
ihr glaubt zu wissen, was das netzwerk ist? ich glaube, wir kratzen bislang nur an der oberfläche.
es reicht eben nicht, das netzwerk als objekt zu betrachten. die herausforderungen ist _alles aus_ dem netzwerk zu denken und zu beobachten.
das netzwerk ist kein studienobjekt, es ein epistemiologischer frame, eine metaphysik, die einen anderen blick auf sich selbst und die welt erlaubt. wenn man ihn einübt.
aber um das zu schaffen, muss man die idee des individuums gehen lassen.
die falsche abzweigung war descartes "ich denke, also bin ich". es erlaubte die illusion eines von der materiellen realität losgelösten geistes. völliger bullshit!
doch diese idee produzierte den liberalismus, der jede form des eingebundenseins zugunsten einer immer aggressiveren "befreiuungsgeste" konterte, bishin zu elon musk, sam altman und peter thiel, die für ihr "unconstrained thinking" bewundert werden.
es gibt kein "unconstrained thinking". jedes denken ist konventionell.
es ist richtig, dass man konventionen kritisch befragen und im zweifelsfall auch abschaffen sollte - ich bin voll dafür!
aber es ist "telling", dass sich die "uncontrained thinkers" immer nur von den interessen der gesellschaft und insbesondere der interessen der schwächeren zu "befreien" wissen.
sie landen damit nicht in einem ungefilterten denkprozess (much individuum here!), sondern dem tradierten herrschaftsblick.
der liberalismus und der tradierte herrschaftsblick sind eng verwandt. die aufklärung passierte nicht zufällig in der hochzeit des kolonialismus und die damals entwickelten semantiken sind untrennbar mit herrschaft verbunden.
daher ist die ideologie des individuums derzeit so gefährlich. sie hierarchisiert die menschen anhand ihrer agency und was dabei rauskommt, können wir anhand unserer debatten über die eu-außengrenzen oder gaza studieren.