Notices by Aurora (aurora@zirk.us), page 2

Aus aktuellem Anlass:

Wenn euch eine finanziell arme Familie sagt, auf der Materialliste für das neue Schuljahr stehen Markenprodukte, die nicht durch ein anderes ersetzt werden können, dann ist das oft auch so.

Es gibt Lehrkräfte, die auf 3€ teure Hefte, 17€ teure Füller etc. bestehen und die Kinder, die das nicht haben, weil ihre Eltern das nicht finanzieren können, vor der Klasse bloßstellen.

(Lehrkraft vom Jungmensch-Geschwister, du bist gemeint!)

Also glaubt den Leuten bitte.

"Ihr schreit die ganze Zeit online nur rum."

Ich glaube nicht und es ist immer noch Disability Pride Month. Pride ist politisch und Politik ist dazu da Missstände, die beseitigt gehören (seit 15 Jahren!) aufzuzeigen.

(Kam von einer Person mit einigem an internalisierten Ableismus. Sie kann sich nicht vorstellen, sagt sie, dass es böse Menschen gibt, labelt Ableist*innen deshalb pauschal als "psychisch krank" und wenn wir nur netter wären - hat noch nie was gebracht -, würden wir unsere Rechte

auch bekommen.

Das ist, was jahrzehnte langes verdrängen der eigenen Behinderung und Überanpassung mit Menschen machen kann. Nicht muss.

Interessant: Dass uns die Notruf-App weggenommen wurde sei zwar nicht gerechtfertigt, man müsse die, die das System missbraucht haben aber verstehen. Vielleicht hätten die gewollt, dass die behinderten Menschen sich endlich mal bewegen.)

@kc Ich verstehe dich. Ich war schon im Jugendalter als die erste Becky, Barbies Rollstuhl nutzende Freundin auf den Markt kam. Zwar nicht genau meine Gehbehinderung, aber immerhin eine Gehbehinderung. Und ich dachte an meine Rollstuhl nutzenden Freundinnen, was die sich ein paar Jahre früher als Kinder gefreut hätten. Die wurde eingestellt weil der Rolli zu breit für die Barbie-Häuser war und ich dachte da schon "Aber das ist doch ein real life problem. Baut die scheiß Türen halt breiter!"

der eigenen Familie wohnt, wann ist man denn mal zu Hause, um Leute kennen zu lernen geschweige denn sich zum Spielen zu verabreden?!

Vorgang. Viele "Förderschüler*innen" werden Schulen außerhalb ihrer Wohnorte zugewiesen und dort mit Fahrdiensten hingebracht.

Einige größere Städte werden amtlich in dieser Zuweisung zweigeteilt, das bedeutet, wer in Stadtteil Y wohnt muss zur Schule in Stadt X, wer in Stadtteil B wohnt, muss zur Schule in Stadt C.

Und jetzt fragt euch nochmal, warum behinderte Kinder und Jugendliche, die segregiert sozialisiert werden, oft keine Freundschaften zu Nichtbehinderten haben.

Selbst wenn man in

Jungmensch schreibt, er habe die Mutter (hörend, zum Glück gebärdenkompetent, das ist nicht selbstverständlich) eines ihm gleichaltrigen Bekannten getroffen.
Auf die Frage, warum der schwer zu erreichen sei, erzählt die Mutter vom Umzug in eine andere Stadt. Ihr Sohn gehe zwar immer noch auf die gleiche Schule, leide aber darunter, dass seine in derselben Stadt beim Vater lebende Schwester nun einer anderen Gehörlosenschule in einer anderen Stadt zugeteilt wurde.

Das ist ein ziemlich normaler

Auch in der bunt ist schöner-Plakat-Serie der behinderten Künstlerin Kassandra Ruhm gibt es ein Motiv, das sich damit befasst, dass in "Sonderschulen" willkürrlich etikettiert wird. Bettina auf dem Plakat ist angeblich "lernbehindert". Bettina liest Rosa Luxemburg.

Webseite mit der Plakat-Serie:
http://kassandra-ruhm.de/index.php?section=posterbunt

Es gibt auf der Seite einen Link mit Bildbeschreibungen für alle Poster.

Heute ist Hirschfeld-Tag. In Essen wurden am 21. Juni 1933 vor einem ehemaligen Szene-Lokal, dem Essener Eldorado, unweit des Rathauses Schriften von Magnus Hirschfeld verbrannt.

Da, wo das passierte ist heute die Kneipe Panoptikum drin. Neben der Tür hängt eine Gedenktafel für das Eldorado. Ist wer in der Nähe und kann und möchte die Tafel fotografieren? Ich habe kein brauchbares Foto.

Quelle der Info: Begleitbuch zur Ausstellung "Come out, Essen!" 2020, die im Stadtarchiv zu sehen war.

Und nicht nur weil morgen Protesttag ist, liebe temporär Nichtbehinderte, auch wenn es da "so schöne Sachen" gibt, die eurer Mutter gefallen könnten: KAUFT NICHTS AUS AUSBEUTUNGSBETRIEBEN wie Werkstätten, wenn es euch wirklich darum geht, behinderte Menschen zu unterstützen. Die Leute dort sehen nichts von dem Geld, haben nicht mal Mindestlohn & haben keine Arbeitnehmer*innenrechte. Schaut euch lieber direkt bei z.B. behinderten Kunstschaffenden um und kauft von denen, da helft ihr Miete zahlen.

Lasst doch mal sammeln, bei wem könnten die was Gutes tun wollenden Nichtbehinderten denn (nicht nur) Muttertagsgeschenke bekommen und dabei wirklich behinderten oder chronisch kranken Menschen Einkommen verschaffen.

Ich fange an:

Wenn es um Lesestoff geht und das Genre/die Genres passen: @amalia12, @catrinity, @seitenweiser, @Drude unter anderem

Nicht nur was zu lesen,sondern auch Tassen und Drucke: @Fuchskind
und es gibt so viele mehr, allein im Fediverse. Fügt sie gerne zu.

Dieses immer wieder erklären müssen, dass es nicht reicht auf Demos zu gehen, und dass Demokratie verteidigen heißen kann aus der Komfortzone zu kommen...

Klar zieht Ute erstmal 'ne Schnute, wenn man Ute ganz direkt auf Utes Rassismus/Ableismus/Antiziganismus/Transfeindlichkeit/Queerfeindlichkeit anspricht und Ute klarmacht, dass das inakzeptabel ist.

Klar ist Kasimir vielleicht nicht nett zu dir, wenn er Grenzen aufgezeigt bekommt und lernen muss, dass "Hab das so gelernt" kein Argument ist.

Uns ist übrigens allen klar, dass mit Verweis auf das Gesetz früher oder später auch beispielsweise Frauenhäuser "gestürmt" werden werden, um Frauen und Kinder, die dort vielleicht den ersten Ruheort nach Jahren oder sogar in ihrem Leben gefunden haben möglichst gewaltvoll in Länder abzuschieben, in denen sie mit Wahrscheinlichkeit erst recht nicht überleben?