Was ich bisher gar nicht bedacht habe: Dadurch, dass die vielen Prüfberichte jetzt öffentlich sind, kann man einfach in der Suchmaschine nach Behördenname + „Barrierefreiheit“ suchen und man findet die korrekten Infos super easy.
Der Staat versagt bei der digitalen Inklusion auf ganzer Linie. In nicht einem Fall schafft er es, seine eigenen gesetzlichen Vorgaben vollständig umzusetzen. Um diesen Zustand zu „überwachen“ finanziert er seit Jahren sogar eine eigene Behörde und die Privatwirtschaft mit Millionensummen - aber stattet die Überwachungsbehörde gleichzeitig nicht mit den Kompetenzen und Möglichkeiten aus, um was gegen das Problem zu machen. Reines Kalkül und Symbolpolitik. Die ist jetzt vorbei.
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und viele weitere Behindertenverbände fordern diese Transparenz seit vielen Jahren. Jetzt ist es endlich geschafft, und es kommt noch so viel mehr dazu. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat immer wieder gebremst und möchte nicht, dass Behörden nach über 23 Jahren Stillstand „an den Pranger gestellt“ werden. Aber macht euch doch gern selbst ein Bild, wie desaströs die Situation wirklich ist. Die Regierung weiß es längst.
🚨Heute veröffentlichen wir erstmals alle Prüfgutachten des Bundes zu digitaler Barrierefreiheit bei staatlichen Angeboten! Das Ergebnis: 0 % gesetzeskonform.
Die Veröffentlichung markiert einen Wendepunkt bei der Durchsetzung von Teilhabe für behinderte Menschen. Die Berichte sind das erste Werkzeug für Betroffene, um echten Druck auf die Bundesverwaltung auszuüben, die der Veröffentlichung widerspricht.
Barrierefreiheitsbehörde macht schon wieder Werbung für die privatwirtschaftliche IAAP (Berufsverband für selbsternannte Barrierefreiheits-Profis) und gibt ihr Legitimation, die sie nicht hat…
Am Sonntag den 15.06. streame ich ganz früh ganz viel Lerncontent zu digitaler Barrierefreiheit! Es wird für alle was dabei sein! :yayblob: Haben wir da ein Date von 8 bis 10 Uhr? Perfekte Frühstücksunterhaltung!
Das ganze ist im Rahmen von Shine Pride (https://shine-pri.de) und wir sammeln dabei Spenden für tolle und super wichtige queere Projekte wie das @QueerLexikon.
Warum? Weil Pride nicht ohne Barrierefreiheit geht.
Und nochmal viel nerviger finde ich, dass ich jetzt für nen Vorgang, bei dem ich nie Hilfe oder Assistenz gebraucht hab, jetzt auf einmal welche brauche. Dazu kommt dann, dass man da nicht selten eine ansonsten vielleicht unsichtbare Behinderung offenlegen muss oder zu persönlichem Smalltalk gezwungen wird. Oder man hört sowas wie „Sie sind viel zu jung um blind zu sein, wenn ich das mal so sagen darf“. 🤮
@aurora Ich wollte mit 17 mal allein in ein Museum und dafür die angebotene Ermäßigung mit Schwerbehindertenausweis in Anspruch nehmen. Die Kassenperson sah den, kam hinter dem Tresen vor, griff meine Kapuze und hat geschaut, ob da irgendeine Einrichtung eingenäht ist, aus der ich ausgebrochen sein könnte.
Diese nervige Trinkgeld-Abfrage auf Bezahlterminals nimmt mir jede Barrierefreiheit weg, die kontaktlose Kartenzahlung gebracht hat, weil ich auf einmal sehen muss, was auf dem Touchscreen steht.
Nein, ich geb dem Verkaufsteam in der Bäckerei kein Trinkgeld. Auch wenn sie mit mir deutlich mehr Arbeit haben, weil ich das Angebot und die Preise auch nicht sehen kann.
Jetzt muss ich auch noch vertrauen, dass sie sich nicht heimlich oder „aus Versehen“ selbst Trinkgeld klicken.
Erinnert ihr euch daran, dass ich sagte, Ralf-Alexis hätte keine Ahnung, wie man Screenreader benutzt? Zum Beispiel in diesem Thread hier: https://chaos.social/@kc/114377364395253765
Er mag jetzt gerne rechtliche Schritte gegen mich einleiten und hat für die Löschung des Posts eine Frist von 48 Stunden gesetzt. Die Mail kam kurz nach 0 Uhr. Im verlinkten Toot gehts nicht mal um ihn, sondern um die ableistischen Auswüchse der Branche.
Kommt nächste Woche: Die erste Möglichkeit überhaupt, alle Prüfberichte der Überwachungsstelle des Bundes für #Barrierefreiheit in der Informationstechnik gesammelt und in allen Details zu durchsuchen! 🎉
Wird Zeit, dass der Staat seine eigenen Gesetze enforced.
Nur noch ein bisschen schicker machen, Infos hinzufügen und mit Partner*innen abstimmen - dann gehts los :)
Am Montag gegen 10:20 Uhr halte ich bei den Inklusionstagen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales eine massiv vereinfachte Version meiner KI-Keynote. Man kann sich noch anmelden, um online zuzusehen: https://www.gemeinsam-einfach-machen.de/ikt25
Und auch sonst mache ich da mit meiner Anwesenheit hoffentlich ein bisschen Stress. Das Thema der Veranstaltung ist „Digitales“ und das kann ich gut. Wahrscheinlich besser als 99% der Anwesenden. So, Angeberei vorbei. Aber es ist halt wahr.
Nochmal zu Alternativtexten: Es ist schon in Ordnung, egal wie ihr welche macht. Ihr teilt Bilder, um damit etwas zu kommunizieren. Solange das für blinde Personen erkennbar ist, funktioniert der Alternativtext. Macht euch keine Sorgen über irgendwelche vermeintlichen „Regeln“, denn es gibt keine.
Ihr könnt, dürft und sollt dafür einen eigenen Stil haben. Ihr werdet nicht allen Bedürfnisse mit einem Text gerecht werden können, aber das erwartet auch niemand.
Tagesschau zum Behindertenkampftag: Die armen, armen Eltern, die sich um ihre behinderten Kinder kümmern müssen, die bekommen vieeeeel zu wenig Anerkennung.
Wie wär’s denn mal wenn behinderte Kinder angehört werden würden, was sie wollen? Wie wär‘s wenn wir aufhören, die Angehörigen von Behinderten immer als irgendwie was besonders zu sehen? Klar, Care-Arbeit und speziell Pflege ist schwer und oft hart, aber mein Leben wäre um einiges angenehmer, wenn es nicht immer wieder die Ableismusschleudern der Elternvertretungen wären, die mir sagen, was und wie ich zu leben habe, und vor allem was ich kann und was nicht.
Statistisch existiere ich nicht. Ich habe in meinem Jahrgang als eine von 4 Personen im Ganzen Bundesland Abitur mit Nachteilsausgleich geschrieben. Ich hab studiert. Ich hab ein eigenes, selbstständiges und schuldenfreies, profitables Unternehmen. Ich stehe auf riesengroßen Bühnen zu technischen Themen. Als Arbeiterkind, als Frau, mit mehrfacher und körperlicher Behinderung. Es gibt mich eigentlich nicht - und ginge es nach Eltern, wäre es auch nie dazu gekommen. Und trotzdem bin ich da.