@ErikUden@Volksverpetzer Tut mir leid, ich stimm dir nicht zu. Es gibt in der Geschichte der Menschheit so einige Symboliken und Sprüche deren Bedeutung sich zum schlechten gewandelt hat und nur weil diese irgendwann mal eine gute Bedeutung hatten bedeutet das nicht, dass deren Verwendung sozial akzeptiert werden sollte.
@Volksverpetzer zudem finde Ich einige Aussagen sehr selektiv gewählt:
Denn die Forderung, Palästina müsste „vom Fluss bis zum Meer“ frei sein, ist ein zentraler Teil der Charta der islamistischen Terrororganisation.
Das der Ursprung dieser Aussage die palästinensische Selbstverwaltung ist und keinerlei terroristische oder antisemitische Bedeutung hat, wird nicht erwähnt.
Weil die Hamas sich diesen Spruch annektierten ist er von vornherein antisemitisch. Ich finde es absolut richtig zu benennen wie er auch verwendet wird (vor allem hinsichtlich der Strafbarkeit), jedoch falsch zu sagen „ihr könnt die links ja nachlesen und euch eine eigene Meinung bilden” und dann die Hälfte der Geschichte nicht erwähnen.
@Volksverpetzer Die Demo bei der sie teilnahm lief unter dem Motto „Solidarität mit Palästina”, so auch die Quelle die ihr verlinkt. In eurem Artikel schreibt ihr jedoch die Demo liefe unter dem Motto „Glory to Resistance“.
@ErikUden Ich sehe das nicht so, das Rechte darüber entscheiden welcher Begriff ihnen überlassen wird, sondern das dies durch den sozialen Gebrauch definiert wird.
Lass mir dir ein Beispiel geben, wens nach mir gehen würde, würde ich den Begriff "based" ins rechte Lager stellen und da sein lassen. Realistisch gesehen hat sich dieser Begriff vom rechten Spektrum zu einem gesellschaftlich anerkannt neutralen Begriff gewandelt und ich akzeptiere die Verwendung dessen.
Bei "From the river to the sea" sehe ich diese Wandlung eben gar nicht,
Ich habe genug Posts von dir gelesen und halte viel von deiner Meinung und von dem was du tust, deswegen würde es mir nicht im Traum in den Sinn kommen dich dafür zu belangen, dieser Umstand ändert jedoch nicht das ich die Verwendung des Spruchs gut heisse.
@Jain Mit dem Unterschied das beide Verwendungen gleichzeitig existieren und die PLO sich nie aufgelöst hat und 30 Jahre bevor die Hamas es angefangen haben zu verwenden dahinter standen sowie heute. Warum Rechten sofort jede Symbolik überlassen wenn sie diese überhaupt nur anfangen zu sagen? Zudem ist an der Aussage, dass die israelische Besatzung beendet werden soll (so wie es der Internationale Gerichtshof fordert) nichts falsch.
@ErikUden > warum definieren wir wie sich ein unterdrücktes Volk auszudrücken hat in ihrem Befreiungskampf? Weil relativ einfach von aussen ersichtlich ist, dass die Hamas ein faschistisches Propaganda Schema fahren. Indoktrinierung finden statt und es ist dokumentiert das die Gesellschaft geformt wird/wurde. Genau deshalb betrachte ich es als zwingend nötig genau hinzusehen und zuzuhören, den Dogwhistles und Propaganda sind oberstes Gebot im Faschismus und fördern falsche Intentionen. Sprich wenn eine doppelte Deutung möglich ist, sehe ich es als äusserst kritisch an, wenn dies gefördert wird. Kritik funktioniert sehr wohl auch ohne doppelte Deutung und kann einwandfrei gegenüber allen Beteiligten ausgesprochen werden. Also ja, ich sehe das sehr wohl als gerechtfertigt an, wobei ich persönlich dies nicht gegenüber den Betroffenen äussere sondern vorallem gegenüber den Menschen die die Rethorik übernehmen, nicht selber oder nur indirekt betroffen sind und selber sich aus meiner SIcht zu wenig mit den Implikationen auseinander gesetzt haben.
Du siehst, das gleiche (oder zumindest ähnliche) Argument kann ich auch auslegen, den die Verwendung der Rethorik ist absolut nicht nötig um sich zu solidarisieren und sich für eine bessere Welt einzusetzen.
@Jain aber das ist deine Wahrnehmung. Ich kenne persönlich keine Person die „from the river to the sea” sagt und antisemitisch ist, oder es mit irgendeiner auslösch-Fantasie gleichsetzt.
Das deutsche Medien diesen Begriff so einseitig darstellen finde Ich ist das viel größere Problem. In Palästina gibt es genug gewaltfreie Friedensbewegungen, auch welche die gegen die Hamas demonstrieren, welche diesen Satz sagen, wodurch sich eine gesellschaftliche Bedeutung ziemlich klar gegen die Deutung der Hamas reinlesen lässt.
Ich würde dennoch gerne eine grundlegende Perspektive hier reinbringen: warum definieren wir wie sich ein unterdrücktes Volk auszudrücken hat in ihrem Befreiungskampf? Mit Befreiungskampf meine Ich explizit nicht die Hamas, aus guten Gründen. Doch in dieser gesamten Situation aus Siedlerkolonialismus und Kriegsverbrechen sitzen wir in unserem warmen Zuhause und erklären diesen leidenden Menschen warum ihr Satz der seit den 70ern existiert heute nicht mehr gesagt werden darf, weil eine Terrororganisation ihnen auch irgendwo in ihren Grundsätzen geschrieben hat. Währenddessen mehr als eine Millionen auf der Flucht sind und mehr als 187.000 gestorben sind. Ich finde die Konversation, oder eher wie sehr sie Raum einnimmt, irgendwie aus der falschen Perspektive.
Ich danke dir sehr das du mir persönlich nicht den Vorwurf machst aufgrund von der Verteidigung dieses Satzes die Taten der Hamas zu relativieren. Denn das meine Ich wirklich nicht.