wisst ihr, warum über musk‘s coup kaum berichtet wird?
weil die politik sich dazu nicht äußert und die medien geben nur themen relevanz, die in der politik verhandelt werden. das liegt daran, dass die medien sonst selbst eine position beziehen müssten und das haben sie sich halt abgewöhnt.
auch ich hatte mich über die coronapandemie und den ukrainekrieg von der linken entfremdet, aber das habe ich überwunden.
da die entfremdung eh zu 80% aus sarah wagenknecht und ihre fans bestand, war das gar nicht mehr so viel arbeit.
einerseits habe ich heute mehr verständnis für die antiautoritären reflexe, die viele zu den querdenkern trieb. antiautoritäre reflexe sind grundsätzlich gut, auch wenn sie mangels wissen manchmal daneben gehen. wir brauchen diese reflexe gegen den faschismus.
ich hab schon oft gedacht, dass wir als zivilgesellschaft den punkt des widerstands verpasst haben. der hass und die gewalt gegen die letzte generation war ein schlüsselmoment. dass wir das zugelassen haben, ist "on us". wir hätten uns zu tausenden solidarisch dazukleben müssen.
- 50 klimaaktivst*innen blockieren mit ihren körpern die straße. sie werden geschlagen, getreten, gehasst, eingesperrt, politisch verfolgt.
- 500 trecker blockieren die straße, halten die medien wochenlang auf trapp, alle politiker*innen fallen ihnen zu füßen, geben ihnen alles was nur geht, wollen ihre freunde sein.
- 700.000 menschen gehen gegen die gerade vorbereitete konservativ-faschistische machtübernahme auf die straße.
wenn man mal zurücktritt, stellt man fest dass der aktuelle faschismus (und der faschismus im allgemeinen) ein "confidence game" ist. man verbreitet ein narrativ ("gebt mir macht, ich bin ein starker führer/genie", "wir haben einen migrationsnotstand") um dann mit dem politischen kapital einen coup durchzuführen und an unbegrenzte macht zu kommen.
leider sind unsere liberalen eliten auf den trick reingefallen weswegen die, die es durchschauen (700.000) medial & politisch ignoriert werden.
das krasse ist ja, dass sich das overton window soweit verschoben hat, dass die anträge der union – die einer afd von vor 5 jahren viel zu radikal gewesen werden – heute als mittig gelten.
flüchtlingen eine chance auf leben zugestehen, gilt heute als linksradikal.
aber das ist die mediale bubble der politiker*innen. sie haben den kontakt zu den echten menschen längst verloren und lassen sich nur noch von elon musk die öffentliche meinung spiegeln.
es gab mal in allen redaktionen in deutschland die regel, dass bei kriminalitätsberichterstattung der migrationshintergrund der täter nicht genannt wird.
das war keine zensur, denn bei deutschen straftätern sagt man ja auch nicht, dass die täter deutsche seien.
aber es wurde als zensur gebrandmarkt und abgeschafft und jetzt passieren jeden tag morde von deutschen, von denen fast niemand was erfährt und jede tat eines flüchtlings wird wochenlang politisch ausgeschlachtet.
ich höre immer wieder dass leute zwar von x weggehen wollen, aber nicht weggehen können, weil da diese eine community ist, an der man hängt, beruflich, informationell, sprituell, whatever.
@pfefferle@crossgolf_rebel beispiel: ich poste meine blogposts hier rein und manchmal booste ich mit meinem hauptaccount und dann beschweren sich leute, dass der post zu lang ist, oder wollen irgendwas anderes und zack taucht das in den kommentaren auf, wos keiner versteht?
es ist so: wenn man etwas schreibt, dann ist man in eine bestimmten situation und hat bestimmte erwartungen an die rezeption des gegenübers und das ist eine andere auf mastodon, als in kommentarspalten unter einem blog.