Nach gerade mal zehn Tagen Urlaub in ein völlig verändertes Land zurückkommen: Wie schnell absolute Tabus fallen können, hat wirklich etwas Beängstigendes.
Die klimapolitische Bilanz der Ampel-Regierung fällt besser aus, als viele Berichte vermuten lassen: Nach Berechnungen von @AgoraEW sind die Emissionen im Jahr 2024 um weitere 3 Prozent gesunken. Das deutsche Klimaziel für dieses Jahr wird damit klar erreicht. (1/8)
Torschlusspanik vor dem Regierungswechsel - oder endlich der Sieg der Vernunft? In der Woche vor Weihnachten sind bei der KfW jedenfalls über 16.800 Haupt-Förderanträge für klimafreundiche Heizungen eingegangen. Das sind viermal so viele wie im Oktober im Schnitt pro Woche eingingen. (1/3)
Die Union will nicht nur die GEG-Novelle zurücknehmen, sondern auch die finanzielle Förderung für Wärmepumpen deutlich kürzen, kündigt Jens Soahn beim Forum Wärmepumpe an.
Das betrifft mehrere 1000 Wohnungen pro Monat, wie die Differenz aus der Zahl der Anzahl der Zusagen ohne Zusatzanträge auf Seite 1 und den Zusagen mit Zusatzanträgen auf Seite 2 zeigt. Der Großteil davon dürfte auf Wärmepumpen entfallen. (3/5)
Zum einen verbergen sich hinter der Zahl inzwischen mehr Wohneinheiten als in den früheren Monaten. Denn mittlerweile werden auch Mehrfamilienhäuser gefördert, in denen eine Wärmepumpe mehrere Wohnungen versorgt. (2/5)
Die Heizungs-Förderzahlen von Oktober sind da. Die Anträge für Wärmepumpen sind diesmal nicht weiter gestiegen, sondern pendeln sich jetzt bei 15.000 pro Monat ein.
Besonders erfreulich finde ich aber, dass die Kampagne für "wasserstofffähige Gasheizungen" (die in den allermeisten Fällen niemals Wasserstoff nutzen dürften) bisher offensichtlich ins Leere läuft: Auf solche Heizungen entfielen im Oktober ganze 39 Zusagen - das sind 0,2 % der Gesamtzahl. (5/5)
Positiv ist aus meiner Sicht auch, dass die Zusagen für die umstrittenen Biomasse-Heizungen seit vier Monaten kontinuierlich zurückgehen. (Von denen neben übrigens nur 2/3 den Emissionsminderungszuschlag in Anspruch, den man für Biomasse-Heizungen mit geringerem Feinstaub-Ausstoß bekommt.) (4/5)
Eine so klare Kommunikation würde man sich von allen Stadtwerken wünschen: Die Mannheimer MVV kündigt an, ihr Gasnetz bis 2035 stillzulegen. Zudem warnt das Unternehmen, dass die Gaspreise schon vorher deutlich steigen werden und Wasserstoff keine Alternative ist.
Interessant übrigens, dass das Papier, das Christian Lindner als Finanzminister mit BMF-Briefkopf verfasst hat, auf der Webseite des Ministeriums nicht zu finden ist - dafür aber auf der der FDP.
Keine Klimaneutralität bis 2045, keine EEG-Vergütung mehr, Förder-Stopp für Wärmepumpen, Abschaffung der Flottengrenzwerte, weniger internationale Klimafinanzierung, dafür heimisches Fracking-Gas und mehr CCS: Einen so kompletten klimapolitischen Rollback hätte ich der FDP wirklich nicht zugetraut.
Damit gelten Balkonkraftwerke jetzt als privilegierte Maßnahmen. Vermieter und WEGs dürfen eine Genehmigung für solche Anlagen ab sofort in der Regel nicht mehr verweigern, und Auflagen dürfen nur in eng begrenztem Ausmaß gemacht werden.
Das ist jetzt ja fast etwas untergegangen: Das Gesetz, das die Installation von Balkon-Solaranlagen für Mieter und WEG-Eigentümer rechtlich erleichtert, ist gestern im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden und damit ab sofort gültig: https://www.recht.bund.de/bgbl/1/2024/306/VO.html
Aus dem Berlin.Table: Der Geschäftsführer der bundeseigenen NOW Gmbh soll heute vom Aufsichtsrat abberufen werden. Er gilt als Vertrauter von Klaus Bonhoff („Mr. Wasserstoff“), der in Folge der Fördergeld-Affäre als BMDV-Staatrssekretär entlassen wurde