Anlässlich der 2027 endenden zweiten Amtszeit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird bereits über eine mögliche Nachfolge diskutiert. Parteiübergreifend wird von Politikerinnen von SPD, CDU, Grünen und FDP dafür plädiert, endlich eine Bundespräsidentin ins Amt zu wählen.
Der wohl bräsigste Kommentar dazu kommt von der CDU-Vizechefin Karin Prien:
> »Wir leben in einer Zeit, in der eine besonnene Frau im Schloss Bellevue die Menschen zusammenführen, das Verbindende über das Trennende stellen und dabei jederzeit unmissverständlich zu den Werten unserer Gesellschaft stehen könnte.« Allerdings wäre aus ihrer Sicht als Nachfolger für Steinmeier auch ein Mann geeignet, der »diese typisch weiblichen Eigenschaften mitbringt«.
Es fehlt als nächster Vorschlag dann nur noch, dass es statt einer Frauenquote in Politik und Wirtschaft eine "wie Frauen"-Quote gibt, damit wir eine konservative Nicht-Wende haben. Es erinnert mich trotz der Verschiedenheit an eine Diskussion um die Rekrutierung von Frauen als Programmiererinnen, zu der ich in meiner Dissertation notiert habe:
> »1968 etwa gab ein leitender Mitarbeiter der britischen Personalfirma »Applied Systems and Personnel« an, dass Frauen („girls“) manchmal eben doch die besseren Programmiererinnen seien, weil die Geduld zum Sticken die richtige mentale Voraussetzung für diesen Beruf sei. Dass die rein manuelle Tätigkeit des Stickens bzw. Nähens von Frauen für den Bau von Fädelspeichern für den Apollo Guidance Computer benötigt wurde, die dort von den als LOLs (Little old Ladies) bezeichneten Näherinnen durchgeführt wurde, war damit weniger gemeint, als weibliche Handarbeit, Schicklichkeit und Geduld.«
Man darf beruhigt sein, es hat sich offenbar seit den 1960er Jahren bei der Attribuierung weiblicher Eigenschaften als Arbeitsressource nur wenig geändert.
Ich wünsche mir, dass News- und Technikportale weniger enthusiastisch, oder einfach gar nicht mehr diese klima- und menschentötenden Riesenautos "testen". Zwar wird da gern mal im Nebensatz drauf hingewiesen, dass es vielleicht ein wenig übertreiben sei mit Größe, Kühlergrill und Bereifung, aber letztlich erliegt man doch immer wieder der Faszinmation der Riesenmaschine und trägt damit seinen Teil dazu bei, dass diese Autos gesellschaftliches Phantasma und Statussymbol sind.
So, das mit dem Zahnbürsten-DDoS hat sich dann laut @404mediaco geklärt:
»To clarify, the topic of toothbrushes being used for DDoS attacks was presented during an interview as an illustration of a given type of attack, and it is not based on research from Fortinet or FortiGuard Labs. It appears that due to translations the narrative on this topic has been stretched to the point where hypothetical and actual scenarios are blurred.«
Ok, ich kann mir ein Kichern nicht verkneifen: »Cyberkriminelle haben offenbar schon rund 3 Millionen smarte Zahnbürsten mit einer Schadsoftware infiziert, um die vernetzten Geräte in Botnetze einzugliedern und damit DDoS-Angriffe auf verschiedene Onlinedienste auszuführen.«
Bei campact scheint man unter der Last der Petition »Wehrhafte Demokratie: Höcke stoppen!« zusammenzubrechen. Aktueller Stand sind 974.262 - es fehlen also nicht mehr viele, um die 1 Million zu knacken. Ob ein »Antrag auf Grundrechtsverwirkung nach Artikel 18 GG« aussichtsreich oder überhaupt wünschenswert ist, sei dahingestellt - aber die Signalwirkung eines solchen digitalen Protests sollte nicht unterschätzt werden.
Liebe ja dieses zufällig auftauchende Popup unter macOS, das zur Eingabe des Passworts auffordert, ohne jeglichen Kontext zu liefern. Das ist gefährlich und störend und fühlt sich eher nach dunklen Windows-Erinnerungen an. Klicke es jedes Mal weg, weil: 🤷🏻♂️
Zum Tod von Kissinger bietet sich neben den Lobhudeleien auch ein Artikel vom DLF aus dem Jahr 2001 an, in dem es heißt: »Während seiner Zeit als erster nationaler Sicherheitsberater und später als Außenminister unter Nixon und Ford war er immer zur Stelle, um die Armen und Hilflosen zu bombardieren oder anderweitig zu zerstören, von Chile bis Kambodscha, und einen strategischen „Deal“ mit den Machthabern zu machen, selbst mit Mao.« https://www.deutschlandfunk.de/christopher-hitchens-die-akte-kissinger-100.html
… oder ganz aktuell im Rolling Stone:
»Henry Kissinger, War Criminal Beloved by America’s Ruling Class, Finally Dies The infamy of Nixon's foreign-policy architect sits, eternally, beside that of history's worst mass murderers. A deeper shame attaches to the country that celebrates him … The Yale University historian Greg Grandin, author of the biography Kissinger’s Shadow, estimates that Kissinger’s actions from 1969 through 1976, a period of eight brief years when Kissinger made Richard Nixon’s and then Gerald Ford’s foreign policy as national security adviser and secretary of state, meant the end of between three and four million people.«
@aral Interesting, thanks. What I did not get fully yet is the need to do a 307 instead of a 302 here. Besides a decreased client support and differences in the handling of HTTP method changes, I do not see a real difference. Can you tell me where I can find more reasoning for the 307 over 302 decision?
Wenn Nachrichten vom Wording her kollidieren. Ich erwarte eigentlich von einem professionellen Newsportal, dass es von sich aus solche zeitlich problematisch aufeinander treffenden Themen bei der Wortwahl abstimmen.
Quelle: spiegel.de (Bild selbst prophylaktisch verpixelt wegen potentiell zügelloser Bildrechteverwerter)
Der FTX-Mitbegründer Sam Bankman-Fried wurde in allen sieben Anklagepunkten von einem Geschworenen-Gericht für schuldig befunden. Rein rechnerisch könnte der Richter eine Gesamtstrafe von bis zu 110 Jahren verhängen. Der Prozess lief für SBF alles andere als ideal und zeigt, wie schlecht es ist, wenn ein zu großes Ego, Beratungsresistenz und kriminelle Energie in Personalunion vor Gericht stehen. SBF wird versuchen, in Berufung zu gehen. Weitere Prozesse zu anderen Anklagepunkten sind möglich. https://www.heise.de/news/FTX-Urteil-SBF-schuldig-in-allen-Anklagepunkten-9352374.html
Studied media cultural analysis at Uni Weimar, currently PhD at Uni Basel about history of (teaching) programming in the 1960s/1970s, day job in tech, living in Germany.Loves bloody good coffee, retro computing, science fiction and thinking about the impact of media and technology changes in the past, present and future.