Kennt Ihr die These der "blauen Zonen", in denen Menschen besonders alt und glücklich werden? Ein Forscher des MIT wurde nun ausgezeichnet für seine Arbeiten, in denen er zusammengetragen hat, wie merkwürdig es mit den Geburts- und Sterbeurkunden ist und wie nicht sehr selten wohl auch einfach Rentenbetrug begangen werde. Das ist insofern ein wenig lustig, als dass sich eine ganze Gattung Ratgeberliteratur auf diese Zonen bezieht. Doch hier kommt man zu dem Ergebnis. Und letztlich hänge langes Leben wohl hauptsächlich mit ... Wohlstand zusammen. Wir haben es geahnt.
Interessante Auflistung einiger fragwürdiger öffentlicher Förderungen für die Computerspielebranche. Beispiel:
> »Parallel dazu stießen Spieler auf der Webseite des Bundeswirtschaftsministeriums auf einige geförderte Projekte, die zumindest auf den ersten Blick skurril anmuten. So erhält eine Karlsruher Firma fast 180.000 Euro für ein Spiel namens Modern Snake, eine Neuinterpretation des Klassikers Snake auf Basis von HTML5. > Die Summe mutet extrem hoch an. Eigentlich sollte ein derartiges Spiel von einem erfahrenen Team in ein oder zwei Wochen für einen Bruchteil des Geldes machbar sein.«
Heute haben mich zwei Phishing Versuche fast kalt erwischt:
1. Ich bekam per SMS einen Hinweis auf eine Position als Freiberufler von einer Agentur. Die Agentur kenne ich, als Freiberufler suche ich nach bestimmten Positionen. War ich also empfänglich für. War natürlich Abzocke. Hätte ich nicht erst nach der dritten Nachricht drauf kommen können.
2. Ein Kunde bekam eine Mail, dass sich jemand von einer IP in China in seinen Emaildienst eingeloggt habe, ob das OK sei? Wenn man auf Revoke geklickt hat, kam man auf eine Domain revoke-maildienstname.com, was dann klar war als Phishing, aber vorher noch in der Firma gefragt, wer das gewesen sein könnte.
Wir immer ist die Kombination aus zielgerichteter Information und leichtem bis starken Zeitdruck ideal, um für Phishing anfällig zu machen. Ich höre in letzter Zeit verstärkt davon und habe gerade auch einen Fall erlebt, bei dem mehrere tausend Euro Schaden entstanden sind.
tl;dr: Phishing ist böse. Passt auf Euren Posteingang auf.
@jascha Dieser Digital-Föderalismus bei Unternehmen klingt gut und ist dann so furchtbare umgesetzt. Sie vergessen immer wieder Übertragbarkeit als eins der wichtigsten Features.
Es ist bestürzend, in was für schlechtem Licht die Insolvenz des Weltbild-Verlags das Tolino-Ökosystem dastehen lässt. NutzerInnen müssen bis Ende August alle "gekauften" Titel lokal runterladen, um sie dann, wenn gewünscht, im Kundenkonto eines anderen Tolino-Buchhändlers hochzuladen. Das Ganze wurde wohl mit sehr knapper Vorlaufzeit und nicht sehr ausführlich kommuniziert.
Ich hoffe, dass man sich im Tolino-Ökosystem Gedanken macht, wie man KundInnen zukünftig langfristig zuverlässiger Zugriff ohne panische Maßnahmen in den Sommerferien garantieren kann.
Bei Foodwatch läuft die Wahl zum Goldenen Windbeutel 2024. Heißer Favorit ist diesmal "Alete bewusst Bio Obsties ohne Zuckerzusatz", das explizit für Kinder vermarktet wird und 72 (in Worten: zweiundsiebzig) Prozent Zucker enthält. Dieser rücksichtslose, bewusst gesundheitsschädigende Kapitalismus in pastelligen Kinderfarben ist widerlich.
Wenn ich das richtig verstehe, hat die Telekom angekündigt, Bitcoin zu minen und nennt es - mit diesem Bild unterlegt - "digitale monetäre Photosynthese".
Mich nervt so dieses "Aber wir machen es mit Solarenergie"-Geblubber überall. Ja, Bernds, Ihr nehmt Solarenergie, aber so lange noch Kohle und Gas verstromt und Atomkraftwerke gebaut werden, sollten wir nicht mehr Strom verbrauchen, sondern Solar als Ersatz für bestehende Systeme verbauen.
Als Vater eines Kindes im Autismus-Spektrum machen mich die folgenden Worte von Strack-Zimmermann (FDP) sprachlos. Sie sagte über Scholz:
»Nach drei Jahren stelle ich fest, dass er geradezu autistische Züge hat, sowohl was seine sozialen Kontakte in die Politik betrifft als auch sein Unvermögen, den Bürgern sein Handeln zu erklären.«
Es ist so viel Unwissen und klarer Ableismus in diesen Worten. Es ist unfassbar.
Was für eine Anthropomorphismus: »They claim AI stole their voices. Now they’re suing «. Nein, Menschen in einer Firma haben entsprechende Entscheidungen getroffen
Anlässlich der 2027 endenden zweiten Amtszeit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird bereits über eine mögliche Nachfolge diskutiert. Parteiübergreifend wird von Politikerinnen von SPD, CDU, Grünen und FDP dafür plädiert, endlich eine Bundespräsidentin ins Amt zu wählen.
Der wohl bräsigste Kommentar dazu kommt von der CDU-Vizechefin Karin Prien:
> »Wir leben in einer Zeit, in der eine besonnene Frau im Schloss Bellevue die Menschen zusammenführen, das Verbindende über das Trennende stellen und dabei jederzeit unmissverständlich zu den Werten unserer Gesellschaft stehen könnte.« Allerdings wäre aus ihrer Sicht als Nachfolger für Steinmeier auch ein Mann geeignet, der »diese typisch weiblichen Eigenschaften mitbringt«.
Es fehlt als nächster Vorschlag dann nur noch, dass es statt einer Frauenquote in Politik und Wirtschaft eine "wie Frauen"-Quote gibt, damit wir eine konservative Nicht-Wende haben. Es erinnert mich trotz der Verschiedenheit an eine Diskussion um die Rekrutierung von Frauen als Programmiererinnen, zu der ich in meiner Dissertation notiert habe:
> »1968 etwa gab ein leitender Mitarbeiter der britischen Personalfirma »Applied Systems and Personnel« an, dass Frauen („girls“) manchmal eben doch die besseren Programmiererinnen seien, weil die Geduld zum Sticken die richtige mentale Voraussetzung für diesen Beruf sei. Dass die rein manuelle Tätigkeit des Stickens bzw. Nähens von Frauen für den Bau von Fädelspeichern für den Apollo Guidance Computer benötigt wurde, die dort von den als LOLs (Little old Ladies) bezeichneten Näherinnen durchgeführt wurde, war damit weniger gemeint, als weibliche Handarbeit, Schicklichkeit und Geduld.«
Man darf beruhigt sein, es hat sich offenbar seit den 1960er Jahren bei der Attribuierung weiblicher Eigenschaften als Arbeitsressource nur wenig geändert.
Ich wünsche mir, dass News- und Technikportale weniger enthusiastisch, oder einfach gar nicht mehr diese klima- und menschentötenden Riesenautos "testen". Zwar wird da gern mal im Nebensatz drauf hingewiesen, dass es vielleicht ein wenig übertreiben sei mit Größe, Kühlergrill und Bereifung, aber letztlich erliegt man doch immer wieder der Faszinmation der Riesenmaschine und trägt damit seinen Teil dazu bei, dass diese Autos gesellschaftliches Phantasma und Statussymbol sind.
Studied media cultural analysis at Uni Weimar, currently PhD at Uni Basel about history of (teaching) programming in the 1960s/1970s, day job in tech, living in Germany.Loves bloody good coffee, retro computing, science fiction and thinking about the impact of media and technology changes in the past, present and future.