Eric Eggert
@kc Ist auch fantastisch, dass Erle die grundlegendsten Barrierefreiheitsdinge als take-aways feiert: Nicht nur durch Farbe unterscheiden, Orientierung wichtig!
(Dialog im Dunkeln in Wien fand ich ganz gut, weil dort relativ praktisch erklärt wird was physische Barrieren für blinde Menschen bedeuten. Dunkel-Restaurant – Finster in Essen – fand ich eher kontraproduktiv weil man halt keine Erfahrung damit hat. Das erregt eher Mitleid als Verständnis.)
Casey
Natürlich haben sie sich auch wieder Blindheit als "den Standard" für digitale Barrierefreiheit rausgepickt. Weil in dem Bereich alle immer nur von Blinden und Screenreadern reden und alles andere vollkommen unbekannt zu sein scheint.
Ist aber auch kein Wunder, denn bei PDFs wird's abseits von Blindheit echt kompliziert bis quasi unmöglich, und das wissen die auch. Aber wenn das allgemeines Wissen wäre, wären die meisten davon ihre sehr gut zahlenden Jobs los.
Casey
Dazu fallen dann Aussagen wie "With a little practice, you can refine your sense of touch and smell." - was einfach auch absolut nicht stimmt.
Oder man freut sich über ein Plakat mit Text in Braille - der nur visuell aufgedruckt ist und nicht haptisch fühlbar, um die Nichtbehinderten zu begeistern.
Die Vereinigung der Accessibility-Professionals IAAP findet das alles ganz fantastisch.
Und ich bin müde.
Casey
Nochmal zu der PDF-Konferenz in Prag: Die Accessbility-Menschen wollen Leute dazu inspirieren, mehr "Barrierefreiheit" zu implementieren, indem sie sie in die Schuhe von Blinden stecken. Zum Beispiel mit dem klassischen "Dinner im Dunkeln" oder mit quatschigen haptischen Aufgaben für Kleinkinder.
Das ist vielleicht mal eine lustige Erfahrung, aber man lernt dabei wortwörtlich gar nix über das Leben mit Blindheit. Und Blinde dürfen sich dabei mal wieder fühlen, als seien sie special Zootiere.
Aurora
@kc So schicke Aussagen kennen die Hörbehinderten ja auch. Nee, sorry, ich sehe nicht besser, weil ich schlechter höre.
Und diese tolle Freude Nichtbehinderter, wenn irgendwer aus ästhetischen Gründen das Fingeralphabet als Font nutzt (scheint gerade etwas in Mode zu kommen), weil es ist ja so was besonderes und guckt mal wie die Hörbehinderten unter einander kommunizieren. Ups, warum freuen die sich denn nicht, dass wir ihre Sprache so toll finden? Mann, sind die aber undankbare Spaßbremsen!
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