Ich bin vor einiger Zeit auf das japanische Prinzip des kai-zen gestoßen und fand das sehr ansprechend. Habe es für mich so interpretiert, dass man sich auf kleine Verbesserungen konzentrieren sollte (hier ein Dings aufräumen, dort eine neue Gewohnheit anfangen, da jemandem helfen). Auf lange Sicht kommt dann positive Bewegung ins Leben und in die Welt, Stück für Stück. Der Mist hat schließlich auch mal klein angefangen, also geht's umgekehrt auch. Weiß nicht, wieso ich heute darauf komme..
Das Problem ist, dass #Windräder nie aus der Natur-Romantikecke rausgekommen sind. Kinder spielen mit Windrädern. Mühlen im Märchen haben Windräder. Nennt die Dinger Aeroturbinen, dann können #Kernfusion|s-Fans vielleicht auch was damit anfangen.
Es ging eigentlich um eine Verbesserung, auch für die Geflüchteten, sie sollten nicht so lange im Unklaren bleiben, Anträge sollten schneller bearbeitet werden.
Aber der Besuch hat bei mir ein furchtbar beklemmendes Gefühl ausgelöst. Ein Fließband, dass Menschen transportiert, von der Registrierung, zur Identitätsprüfung, zur Untersuchung. Alles sehr effizient. Eine Dystopie.
Das war kurz vor Corona und es war eine Zeit, in der man noch versucht hat, es gut zu machen.
Ich durfte vor Jahren mal mit Kolleg*innen das damals neu eingerichtete Ankunftszentrum in #Heidelberg besichtigen, es waren noch kaum Leute da, zumindest nicht dort wo wir herumgeführt wurden. Man war bemüht, alles für die Ankommenden verständlich zu organisieren, es gab bunte Pfeile auf dem Boden, wo sie der Reihe nach hin sollten. Teil des ganzen Ankunftsprozesses war (und ist) auch eine Gesundheitsuntersuchung.
Petition, statt weiß/weiblich/... gelesen in Zukunft einfach weiß/weiblich/... wahrgenommen zu sagen. Dann hätten auch Nicht-Akademiker*innen eine Chance, zu verstehen, wovon überhaupt die Rede ist.