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   Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:14 JST Samsa Samsara

   So, auf dem Weg zur ersten Messe mit eigener Ausstellungs-/Redebeteiligung. Ich bin gespannt.

   https://www.newworkevolution.de/de/programm/?lectureId=iUDNiiXqhzgrooOwkuUD

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:39 JST Samsa Samsara

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     Offensichtlich war auch die Klimaanlage in dem bisschen Zug, in den wir einsteigen durften, defekt und wir wurden so gut warmgehalten. Der einzige Vorteil, dass wir an jeder Milchkanne (looking at you, Bad Hersfeld & Gotha) hielten war, dass da wenigstens kurz de Türen aufgingen und wir etwas Frischluft hereinlassen konnten.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:40 JST Samsa Samsara

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     Als wir dann das Bordbistro aufsuchten wurde uns mitgeteilt, dass es nur ein eingeschränktes Angebot gebe, die Spülmaschine und die Kühlung ausgefallen sei. Aber immerhin könne man uns warmen Gin Tonic in Pappbechern (die für den großen Kaffee= ausgeben. In der Not haben wir das auch angenommen.
     Bald nach dem Gin fingen wir aber an zu schwitzen. Nach einer Weile stellten wir fest, dass es nicht am Alkohol liegen könne, denn auch alle anderen hatten auffallend rote Wangen.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:41 JST Samsa Samsara

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     Aber zu früh gefreut: Wir standen noch eine ganze Weile in der Gegend rum. Also nicht nur wir im Zug, sondern auch der Zug selber. Von lautem die-Türen-sind-noch-offen-Gepiepe begleitet, konnten wir dem Treiben auf dem Frankfurter Hauptbahnhof zusehen. Weitere 20 Minuten lang. Als wir dann endlich losfuhren, mussten wir noch sehr lange immer wieder Platz für Menschen machen, die sich nicht in ihr Schicksal fügen wollten und doch noch irgendwo freie Sitze vermuteten.

     GreenSkyOverMe (Monika) repeated this.
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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:42 JST Samsa Samsara

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     Kurz: es wurde sehr kuschelig und wir haben immerhin noch einen Platz gefunden, an dem wir, gemeinsam mit einigen anderen, mit unserem Messestand auf dem Boden kauern konnten. Ab jetzt könnte uns alles egal sein. Selbst ohne Sitzplätze waren wir im richtigen Zug, mussten nicht mehr umsteigen und konnten - Freigetränke sei Dank - die Messetage noch mit einem schönen Gin Tonic ausklingen lassen.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:44 JST Samsa Samsara

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     Das heißt: halber _nutzbarer_ Länge. Denn die zwei Zugteile waren physisch da: vorne sieben und hinten fünf Waggons. Aus Gründen, die uns niemand nennen konnte, wurde der vordere Zugteil aber versperrt und sollte leer nach Leipzig fahren. Das führte natürlich dazu, dass weniger als die Hälfte der Kapazität des Zuges für die gleiche Menge an Reisenden zur Verfügung stehen sollte.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:45 JST Samsa Samsara

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     Natürlich war dann in FFM kein Einfahrtsgleis frei und auch das letzte bisschen Umsteigezeit schmolz dahin. 0 Minuten sagte die App. Immerhin standen wir in der Tür auf der richtigen Seite, da der Ausstieg in Fahrtrichtung links sein solle. Endlich setzten wir uns wieder in Bewegung und wurden darüber in Kenntnis gesetzt, dass der Ausstieg - natürlich - in Fahrtrichtung rechts sei. Also alles noch einmal umwuchten, um überhaupt aussteigen zu können.

     GreenSkyOverMe (Monika) repeated this.
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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:46 JST Samsa Samsara

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     Ein paar Minuten später wieder per Lautsprecher: Zugchef habe sich vertan. Die Umsteigewilligen müssten nicht ans Ende, sondern an den ANFANG des Zuges, um schnell am Querbahnsteig zu sein. Erneute Völkerwanderung derselben Leute, aber in die Gegenrichtung. Auch wir holen unsere abenteuerlich verräumte Sackkarre hervor und positionieren uns in Türnähe, um schnell umsteigen zu können. Denn zwischenzeitlich ist die Umsteigezeit auf eine knackige Minute geschrumpft.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:47 JST Samsa Samsara

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     Kurz darauf machte er nämlich eine Durchsage, in der es hieß, dass der Anschlusszug nicht warten würde. Auch sei ihm aufgefallen, dass Gleis 8 und Gleis 7 in FFM halt eben NICHT am gleichen Bahnsteig liegen und ein längerer Umstieg nötig sei. Aber er könne allen, die in Richtung Leipzig/Dresden wollten, empfehlen, sich schon mal frühzeitig am Ende des Zuges einzufinden, um durch Rennen möglichst schnell am Querbahnsteig zu sein. Eine Kleine Völkerwanderung setzt ein, Menschen laufen ans Zugende.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:48 JST Samsa Samsara

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     Das sah der Zugchef aber überhaupt nicht ein. Immerhin kämen wir ja am richtigen Bahnsteig an und vier Minuten würden ja locker reichen, um einmal von der einen Kante zur anderen zu laufen.
     Immerhin schien er sich dann doch eines Besseren zu besinnen und kam nach einer Weile nochmal zu uns, um uns mitzuteilen, dass er es "zur Sicherheit" doch getan hätte. Und ab da hagelte es schlechte Nachrichten.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:50 JST Samsa Samsara

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     Das würde zwar mit der Sackkarre, auf dem wir unseren Messestand festgezurrt hatten, anstrengend werden, aber es ist immerhin zu schaffen.
     Auf der gerade frisch generalsanierten Riedbahn lief es dann überhaupt nicht mehr rund, sodass unsere Umsteigezeit erwartbar auf vier Minuten zusammenschmolz.
     Das nahmen wir zum Anlass, den Zugführer zu bitten, uns als Umsteigewillige mitsamt der absehbaren Verspätung beim Anschlusszug vorzumelden, auf dass dieser warten möge.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:51 JST Samsa Samsara

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     Und das war schlecht, denn nach dem dritten Tag ging es direkt mit Sack und Pack zurück nach Leipzig. Wieder mit der Bahn.

     Während die Hinfahrt überraschend gut geklappt hat, obwohl es anders vom DB Navigator vorhergesagt wurde, war die Rückfahrt eine einzige Katastrophe.

     Der erste ICE ab Karlsruhe hat sich dazu entschlossen, angekündigt unterwegs 2min Verspätung einzusammeln. Nicht allzu tragisch, dachten wir, hätten wir in FFM doch immer noch 8 Minuten, um von Gleis 8 auf Gleis 7 zu kommen.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:52 JST Samsa Samsara

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     Neu gewonnen habe ich jedenfalls den Respekt vor all denjenigen Menschen, die nicht nur im Service arbeiten, sondern das auch noch im Stehen tun. Schon nach dem ersten Messetag tat mir so ziemlich alles weh, was irgendwie zu meinem Laufapparat gehört. Nach dem zweiten brannten die Füße vom vielen in der Gegend Rumstehen so sehr, dass ich am liebsten nur noch barfuß rumgelaufen wäre. Und nach dem dritten konnte ich meinen Körper in keiner Position mehr lange halten. Nicht stehend, nicht sitzend.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:53 JST Samsa Samsara

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     Dass er aber halt diese eklige "Männer brauchen Fleisch. VIEL FLEISCH!"-Trope bedient hat, eine andere. Das Sonderangebot wurde als "DEIN ENDGEGNER! ARNOLD SCHWARZENBURGER" mit "125 GRAMM mehr FLEISCH!!" beworben und erfreute sich großer Beliebtheit.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:54 JST Samsa Samsara

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     Zwar war der Caterer der Messe bemüht, so ziemlich alle Ernährungstypen mitzudenken, aber der eigens eingerichtete Food Court war es nicht. Das, was ein bisschen Abwechslung geboten hätte, richtete sich selbstverständlich an Omnis. Besonders widerwärtig fand ich da nen Burger-Foodtruck. Dass er keine veganen Speisen angeboten, sondern sich offenbar nur widerwillig auf ein paar Veggie-Sachen eingelassen hat, ist ja das eine.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:55 JST Samsa Samsara

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     Überhaupt scheint man nicht allzu freundlich auf Menschen zu reagieren, die irgendwelche Bedürfnisse jenseits ihrer sonst gewohnten Bahnen hatten.
     Wenn die Messegastro Dich auf die Frage, ob es zum Kaffee auch Hafermilch gebe, mit einem bestimmenden "Nä!" anblafft, wird Dir Deine fehlende Zugehörigkeit zur Zielgruppe - und damit Deine Relevanz (besser: ihrer Abwesenheit) - sehr deutlich um die Ohren gehauen.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:56 JST Samsa Samsara

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     Die dritte meinte, dass dies nicht vorgesehen sei und wir für 3€ pro Gepäckstück doch die am anderen Ende des Messegeländes gelegene Garderobe in Anspruch nehmen sollten - was wir letzten Endes auch getan haben.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:57 JST Samsa Samsara

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     Die erste Mitarbeiterin der Messe, die wir gefragt haben, wusste nicht, ob sowas überhaupt möglich sei.
     Die zweite redete sich darauf raus, dass das nicht ginge, weil wohl die ganzen 200m² links und rechts des Korridors von der Tür der Trennwand zur Notausgangstür der Halle Fluchtweg seien, der freizuhalten ist. Ungeachtet der Tatsache, dass aktuell nicht genutzte Messetechnik dort sehr wohl Platz gefunden hat.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:58 JST Samsa Samsara

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     Beispiel: Wir sind komplett ohne Auto zur Messe und unserer Unterkunft angereist (das schien für sich genommen für die Leute vor Ort ein Ding der Unmöglichkeit zu sein). Daher hatten wir am letzten Tag Sack und Pack mit dabei. Um aber auf unserem 6m²-Stand ein wenig Platz zu haben, schien es uns Recht und billig nachzufragen, ob wir zumindest unser Reisegepäck nicht hinter die Trennwände packen könnten, die unsere Messehalle künstlich verkleinerte.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:55:59 JST Samsa Samsara

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     Aber es waren ja nicht nur die Leute, die die Messe besucht oder dort selbst ausgestellt haben - auch die Menschen, die für die Messe oder vor Ort in der Gastro gearbeitet haben, waren keinen Deut besser.
     Selten habe ich dermaßen uninteressierte, gleichzeitig aber unflexible Menschen erlebt. Das betrifft vor allem die pragmatische Problemlösung.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:00 JST Samsa Samsara

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     Denn schließlich sei man ja ein traditionsreiches (Familien-)Unternehmen im Maschinenbau oder der Autobranche oder als Zulieferer für selbige unterwegs, wo man vor lauter Arbeit nie Zeit für solch tagträumerische Ressourcenverschwendung hatte. Und überhaupt habe bisher ja alles wunderbar funktioniert und der Erfolg gebe einem ja Recht. Fast so als sei der Subtext all dessen, dass wir doch "nur mal endlich was Richtiges/richtig arbeiten sollten, um Unausweichlichkeit all dessen selbst zu sehen."

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:01 JST Samsa Samsara

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     Überhaupt waren da die allermeisten Menschen so furchtbar "normal". Und besonders schlimm daran war, dass sie darauf auch noch irgendwie stolz zu sein schienen. Denn das eingangs erwähnte "das ist ja realitätsferne Träumerei und klappt nie" begegnete mir auch von biederen Frauen im fortgeschrittenen Alter, die mit der gleichen herablassenden Selbstverständlichkeit alles verurteilten, was nicht ihrer Normalität entsprach.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:02 JST Samsa Samsara

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     Und egal, ob nötig oder nicht, sie wurde von einem Ledergürtel gehalten. Was dann zu den Lederschuhen auch wieder eine visuelle Hüfte-Fuß-Brücke herstellte.

     Dieser Typus war in seiner Bro-Orientierheit noch krasser unterwegs als die Businesskasper, da er nahezu ausschließlich in Rudeln anzutreffen war, deren Vertreter sich alle auch privat relativ gut zu kennen schienen, da das Gespräch neben Arbeit häufig auch gemeinsame Bekannte und Vereine zum Gegenstand hatte.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:03 JST Samsa Samsara

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     Die Brillen stets mit deutlichem Rand (zumindest an der Oberkante der Gläser), das obligatorische Sakko am Oberkörper, der ansonsten noch von einem bläulichen Hemd (entweder uni oder ganz fein blau-weiß kariert) bedeckt wurde, der immer auch ein gewisses Wohlstandsbäuchliche aufzuweisen wusste. Die silbrig schimmernde Uhr am Handgelenk als Totem der eigenen, ständigen Geschäftigkeit durfte ebensowenig fehlen, wie das diesen Eindruck ausgleichende Element an den Beinen - die "gute" Jeans.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:04 JST Samsa Samsara

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     Neben den Klischeebusinesskaspern gab es auch noch jenen Typus, der mir als besonders südwestdeutsch aufgefallen ist. Und zwar diejenigen Menners, die zwar nicht auf Schickimicki machen wollten, aber ihrer eigenen, performativen Bodenständigkeit zum Trotz, nicht auf die unter ihresgleichen etablierten Status- und Erkennungssymbole verzichten wollten.
     Das waren Menners bis ins mittlere Alter, die zuverlässig Kurzhaarfrisuren trugen, bei denen die Haare entweder hoch- oder zurückgegelt waren.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:05 JST Samsa Samsara

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     Wenn aber nur 1 Dude in Damenbegleitung war, war das freilich nicht möglich. Dann schien sie aber ebenfalls schon zuverlässig ihren Platz zu kennen und stellte sich eben alleine auf die Seite - aber nur so weit, dass eben doch noch eine gewisse Zusammengehörigkeit optisch feststellbar blieb. Dann musste eben das Handy herhalten, bis die Menners fertig genetworkt haben.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:06 JST Samsa Samsara

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     Die sich dann gelangweilt auch mal was von Messemitarbeiterinnen (nein, kein Asterist) in einer (VIP-)Führung haben erzählen lassen. Die ganz Mutigen hatten sogar ihre Familie mit dabei, die sich aber stets brav im Abseits hielt.

     Apropos Abseits: Was immer passierte, wenn sich zwei Menners begegnet sind, die in Damenbegleitung waren, war, dass besagte Begleitung immer etwas hinter den redenden Menners stehen blieb und sich alsbald mit der anderen Begleitung zusammentat. In einigem Abstand.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:07 JST Samsa Samsara

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     Die dann immer Aufmerksamkeit heischend performativ ihresgleichen auf Distanz erkannt und überschwänglich, aber immer eine professionell-männliche Distanz wahrend, begrüßt haben. Oder in Kleingrüppchen, manchmal noch mit auffallend (aber sie niemals überbietend) gestylten, deutlich jüngeren Frauen im Schlepptau, die stets drarauf achteten, ein paar Schritte hinter ihnen zu bleiben, unterwegs waren.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:08 JST Samsa Samsara

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     Und überhaupt Gender-popender: es wird spannend bleiben, im Längsschnitt herauszufinden, ob es an der Region (Südwestdeutschland), dem Kontext (businessy business) oder dem Gegenstand (Lernen / New Work) der Masse oder an alldem lag, dass dort ganz komische Dinge ganz selbstverständlich zu beobachten waren.

     Besonders dominant im Auftreten waren natürlich die klassischen Businesskasper. Ihr wisst schon - (mittel)alte weiße Männer, mit mindestens graumeliertem Haar, in Anzügen und Randlosbrille.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:09 JST Samsa Samsara

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     Was mir allerdings hätte klar sein müssen, ist, wie viele Selbstdarsteller*innen sich auch aus beruflichem Interesse dort unter die Besucher*innen mischen und Dich an Deinem eigenen Stand wort- und wiederholungsreich versuchen davon zu überzeugen, wie unglaublich geil sie selbst sind in dem, was sie tun und sie die besten ihres Feldes seien und für wen sie nicht schon alles gearbeitet und dass sie schon alles gesehen hätten... waren natürlich meistens Menners.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:10 JST Samsa Samsara

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     Glücklicherweise blieben sie, bei den tatsächlich geführten Gesprächen, in der Minderheit. Die allermeisten waren offen genug, sich anzuhören, was wir als kleines (aus dem Osten!) dahergelaufenes Startup so vor haben. Und die allermeisten von denen waren dann auch angetan und haben die Notwendigkeit für "genau sowas" betont und Interesse gezeigt. Das hat nicht unerheblich an der Motivationsschraube gedreht, das gebe ich zu.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:11 JST Samsa Samsara

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     Viel implizites, manchmal sogar explizit gemachtes: "Nun umgarn und bezirze mich mal und vergiss nicht, mir unnützen Schnickschnack in die Hand zu drücken, solange er nur kostenlos ist!"

     Dass es die üblichen Verdächtigen geben würde, die alles besser wissen und die ihnen präsentierte Idee als realitätsfernen und daher zum Scheitern verurteilten Unsinn (wortreich) herabwürigen, war mir klar. Aber in welchem Brustton der Überzeugung, fast, als würden sie mit Häretikern reden, das passierte...

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:12 JST Samsa Samsara

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     Ich bin da nicht ganz unvoreingenommen hingefahren. Immerhin war meine Entscheidung, nach LE überzusiedeln, vor *rechnet nach* elf Jahren vor allem davon motiviert, dieser selbstgefälligen südwestdeutschen Behäbigkeit zu entfliehen. Dann also eine Messe in Karlsruhe. In einem "business"-Kontext. Nunja.

     Was mir gleich aufgefallen ist, war eine stark und deutlich vertretene Grundhaltung, als Besucher*in ein Anrecht darauf zu haben, "etwas geboten" zu bekommen.

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     Samsa Samsara (herr_samsa@chaos.social)'s status on Friday, 09-May-2025 19:56:13 JST Samsa Samsara

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     Uff. Es waren vier furchtbar anstrengende Tage, drei davon auf der Messe. Nachdem ich letzt Nacht heimgekehrt bin, ist es wohl Zeit für ein kleines Resümee. Schnallt euch an, es könnte Dauern: