Ich finde es manchmal erschreckend, wie schnell 'Sexismus' geschrien wird. Ich musste gestern erklären, dass ich weiß, dass auch Frauen rückwärts mit LKW fahren können. Wenn wir den ganzen Tag damit verbringen, zu gucken was sexistisch ist, haben wir doch kaum Zeit, emanzipiert zu sein. Und irgendwann werden wir auch nicht mehr ernst genommen. Das ist wie mit dem Jungen, der immer 'Wolf' schrie...
Ein wichtiges Thema. Ich habe dein Beispiel nun zweimal gelesen und komme leider auf keine Interpretation, wie das nicht sexistisch sein soll. Kannst Du das mal erläutern.
Unabhängig vom Beispiel, bin ich persönlich zwischenzeitlich von dem Anglizismus "mainsplaining" genervt.
Ich nutze das Wort fast nie, aber hier ist es angebracht: Wenn ich merke, dass jemensch etwas nicht weiß, was für ihn/sie relevant sein sollte, dann erkläre ich es. Egal ob Männlein oder...
...Weiblein. Ich habe mir jedoch zwischenzeitlich angewöhnt, häufiger zu fragen, ob überhaupt "Rat" i.w.S. erwünscht ist.
Auch ich sehe ansonsten in der Beobachtung verstärkt die Tendenz, hinter Interaktionen von Männern und Frauen tatsächlich "Sexismus" zu wittern.
Gestern vertrat ich bei einem schwierigen Thema eine seltene Position, zu der mir hinterher Frauen (positiv) sagten, diese hätten sie von einem Mann nicht erwartet.
...(ungerechtfertigerweise) mit "mansplaining" kommt, macht es das für mich schwierig. - Gegebenfalls ganz "geschlechtsneutral" "Ungefragte Ratschläge" zu kritisieren, wenn frau (oder "wohlmeinender" Mann) sich dessen nicht wirklich sicher sein kann, macht es für tatsächliche "allies" leichter. "Sexismus" ist ein Vorwurf, auf den es sich zu verteidigen gilt. Mehr gewaltfreie Kommunikation - dann steigt auch wieder die Problemlösungskompetenz.
Also, wenn es nicht zugeht wie auf dem Bahnhof, halte ich egal ob jung/alt, Frau/Mann die Türe auf. 99% der Leute bedanken sich und legen (wo noch gut zu Fuß) noch einen "Zahn zu". Höflichkeit.
So eine Reaktion wie bei dir habe ich noch nie erlebt. Aus meiner Sicht mal ein Fall für ein Personalgespräch (oder mehr).
Ich weiß natürlich nicht, wie Tami das ganz konkret meint, aber ich hab vielleicht ne Idee.
Es gibt tatsächlich so'n Haufen pseudoaufgeklärter Menschen, die überall Sexismus wittern, sobald Mann irgendwie mit Frau interagiert. Ich wurde hier auf Arbeit schon mal von so einer aufs wirklich Heftigste beschimpft, weil ich die Frechheit besessen habe, ihr freundlicherweise die Tür aufzuhalten.
Spinner gibt's halt überall. Sollte man nicht überbewerten.
@Tami Ich bin mir nicht sicher, ob der Vergleich nicht etwas hinkt... Aber um bei dem Bild zu bleiben: Der Sexismus (Wolf) ist ja in diesen "nervigen" Fällen da, auch wenn es nur ein "ganz kleiner" ist. Wenn's blöd läuft, ist er bald größer. Wenn er noch klein ist, ist er vielleicht auch einfacher zu vertreiben? Klar nervt das die Person, die ihn verursacht hat. Das sollte aber kein Grund sein, das Kind nicht beim Namen zu nennen... Wir sind ja nicht auf der Welt um unser Umfeld nicht zu nerven.
Besagter Person hab ich dann bei passender Geglegenheit auch schon mal die Tür vor der Nase zufallen lassen. Wenn Sie es (ihre Worte) nicht nötig hat, sich von einem Mann die Tür aufhalten zu lassen, dann respektiere ich das.
Die war eigentlich pausenlos auf Konfrontation aus. 🤷♂️
Ich sehe in solchen Menschen allerdings kein grundsätzliches Problem. Sowas haste immer dabei. Die kannste nur konsequent ernst nehmen.
@Tami So nämlich! Erinnert mich daran, als ich mich selbst als weirde Katzenlady bezeichnete und irgendeine Person mich sexistisch nannte. 🤦🏻♀️ Es ist einfach super anstrengend, dass vieles auf die Goldwaage gelegt wird. Vorallem ist es doch ganz normal, bestimmte Eigenschaften, Talente oder Optik (sexuell) anziehend zu finden.
Und ich bin immer noch emanzipiert, wenn ich einen Mann darum bitte, eine Spinne raus zu bringen weil Männer idR seltener Angst davor haben oder ich einen Mann darum bitte, etwas schweres für mich zu tragen weil Männer idR stärker sind als Frauen. Mir reicht es zu wissen, dass ich das notfalls selbst kann
Emanzipiert heißt ja i.w.S. "befreit" („Entlassung des Sohnes aus der väterlichen Gewalt").
Ich finde diese Einstellung wirklich befreit. Übrigens auch umgekehrt, wenn die Frau besser mit IT oder mit der Säge umgehen kann.
Es ist schlichtweg ineffizient und, ja irgendwo dumm, Aufgaben zunächst geschlechterspezifisch als nach "Qualifikation" i.w.S. für die Aufgabe zu verteilen. - Ineffiziente Ressourcenallokation.
Wenn's noch wie in den 50ern wäre, dann wären Frauen nur...
...Stenotypistinnen, Telefonistinnen, Sekretärinnen, Krankenschwestern (sorry, aber ja), Erzieherinnen, Köchinen und Lehrerinnen (vermutlich noch was vergessen).
Mann kann sich nicht mit allen außeindersetzen. Aber wenn man mit Leuten, egal ob beruflich oder privat, häufiger zu tun hat, dann nehme ich mir sie später beiseite und versuche meinen grundsätzlichen Standpunkt zu erläutern. Bei den Leuten die's wert sind, wird's danach (ggf. mit Wiederholung) oft besser.
Manche sind jedoch verloren, wie die "Tür-Emanze".
Wenn jeder sich auf sein näheres Umfeld konzentriert und viele mitmachen, wird es...
@HistoPol@Tami Unterhaltung ist mit manchen Menschen ohnehin ein Minenfeld, ein falsches Wort und man wird eingeordnet, wo man nicht sein will und auch nicht hingehört. Das ändert leider die Welt auch nicht, es schafft nur Gräben in der Gesellschaft.
...auch besser - zumindest bei unseren häufigsten Interaktionen.
Und wenn nicht: einen "block" gibt es auch im RL. In letzter Konsequenz muss man dann eben auch "gehen" - sowohl beruflich, als auch privat. Im unlösbaren Konfliktfalle, je früher, desto besser für alle Beteiligten.
@HistoPol@Tami Im Erziehungssektor sehe ich in der letzten Zeit verstärkt junge Männer, vielleicht tut sich ja doch etwas, auch wenn ich sonst oft den Eindruck habe, dass es eher 2 Schritte zurück geht.
... Uns fehlen derzeit bereits ca. 37.000 Lehrkräfte. Bis zum Jahr 2035 wird diese Zahl auf 85.000 ansteigen. (sh. Vorseite)
In den USA (Republikanische Staaten, z. B. Florida) verlassen aufgrund frauenfeindlicher und rassistischer sowie faschistoider Tendenzen viele Lehrkräfte diese Staaten.
Aufgrund er internationalen Vernetzung dieser Gruppen gehe ich davon aus, dass dieses Gedankengut insbesondere die...
...Eingriffsversuche in Lehrpläne, sich auch in Ländern mit hoher #NoAfD-Wählerschaft wie den FNL (30-45% je nach Region) durchsetzen wird. Mehr physisch stärkere Personen im Lehrkörper wären da auch sinnvoll.
Die Prognosen sind seit Jahrzehnten qualitativ klar, kaum (kein?) Bundesland hat das im Griff. Und wie mein Beispiel zeigt, wäre es relativ kostengünstig, etwas zu ändern.
Bildungsrückstände, da gibt es viele Studien, lassen sich als...
@HistoPol@Tami leider habe ich das in meinem direktem Umfeld, mein Sohn hat den Kontakt mit uns abgebrochen, weil wir nicht in sein Bild passen, er spricht einfach nicht mehr mit uns. Wir sind eben alt, weiß und rassistisch, schuld an der Klimakatastrophe und an allem was schief läuft. Dass ich immer schon grün gewählt habe, gar keine rassistische Einstellung habe, immer aktiv für Umweltschutz war - das zählt nicht. Ich stehe auf der anderen Seite einer Mauer und fühle mich hilflos.
Das bringt nicht viel - und im Osten ist sie definitiv mit über einem Drittel "weiter" aber Richtigung 1933 :( - wenn Mann/Frau sich den Umstieg nicht leisten kann (Wohnungsmieten in Ballungszentren etc.).
"Katzenlady" ist in meinem weiteren Umfeld ein durchaus nicht unüblicher und ohne entsprechende Betonung auch nicht negativer Begriff. Voll in Ordnung.
@HistoPol@Tami Das mit der Katzenlady war überhaupt nicht sexuell gemeint. Also ich stehe nicht auf Katzen, Katzenkostüme oder habe sonstigen Katzenkink. Ich habe einfach seit 17 Jahren einen Katzer und habe mich deshalb als Katzenlady bezeichnet und in diesem Zusammenhang wurde mir Sexismus vorgeworfen. Damit, dass wir unterschiedliche Dinge anziehend finden, bezog ich mich darauf, dass Tami Männer, die LKW rückwärtsfahren können, heiß findet.
Die Probleme kleinzureden hilft da nicht. Jedoch sie - für Momente des Glücks - zu seelischen Auftanken in Schubladen zu stecken und sich an eine Sinnspruch der Römer zu erinnern:
Memento mori - memento vivere*: Erinnere dich daran zu leben.
Ob wir nun eine Lebensspanne wie eine Eintagsfliege habe oder uns Tami nächste Woche mit Ihrem Laster beim Einparken überrollt 😘 , letztlich wissen wir nicht, wie lange wir noch leben....
@HistoPol@Tami ich möchte so gern positiv denken, das alles ertrage ich augenblicklich nur schlecht, aber das fällt schwer. Die Realität ist deutlich nicht auf meiner Seite.
...Viele kennen vermutlich noch das "Carpe diem" (nütze/pflücke den Tag) aus dem Club der Toten Dichter. So ist es gemeint.
Wer es noch etwas philosophischer mag, es gibt hier ein tolles Zitat vom Pulitzer-Preis-Gewinner M. Scott #Momaday
"Wir sind, was wir uns vorstellen. Unsere Existenz besteht in unserer Vorstellung von uns selbst. Unser bestes Schicksal ist es, uns zumindest vollständig vorzustellen, wer und was und dass wir sind. Die...
...größte Tragödie, die uns widerfahren kann, ist, dass wir ohne eine Vorstellung bleiben."
(M. Scott Momaday)
* Hier noch das Zitat dazu:
"In this context, remembering from time to time the Latin phrase “memento mori” can become an ode to life. It encourages us to stop wasting our lives pursuing other people’s goals, hoarding material possessions, or worrying about trivial matters. Ultimately, it can motivate us to take that first step to live as...
...we really want, so that at the end of the road we have no regrets. What memento mori really tells us is: memento vivere! (Remember that you must live!)
Beides (Zähne und Jochbein) schon gesehen: Ein paar Freunde von mir aus Hamburg hingen regelmäßig mit so ein paar richtig "harten Kerlen" aus Sankt Georg ab.