Doch vor wenigen Tagen kam die Überraschung: Gleich bei der zweiten Sanierungsstrecke zwischen Hamburg und Berlin ging DB Regio bei der Ausschreibung des Ersatzverkehrs leer aus. Eine skurrile Situation: Die Bahn-Tochtergesellschaft DB InfraGo, die für die Sanierung des Schienennetzes zuständig ist, musste den Zuschlag einem Wettbewerber geben. Weil der billiger war. Was mit den Bussen und Fahrern passiert, ist jetzt unklar. Und es gibt Zweifel, ob der Konkurrent dem gewaltigen Auftragsvolumen von 23 Millionen Buskilometern gewachsen ist. „Es ist absolut fraglich, ob private Busunternehmen einen Schienenersatzverkehr in dieser Dimension überhaupt stemmen können‘, sagt Ralf Damde WELT AM SONNTAG. „Was passiert, wenn der Auftragnehmer jetzt keine 170 Busse kaufen kann und nicht 600 neue Busfahrer findet?“, fragt der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats DB Regio Schiene/Bus. Er vertritt unter anderem die Interessen der neu eingestellten Busfahrer und macht schon mal klar, dass seine Kollegen im Notfall nicht bereitstehen werden. „Wir von der DB Regio werden dann nicht einfach so einspringen können‘, sagt Damde. „Ausbaden müssen das am Ende die Pendler, die auf den Schienenersatzverkehr angewiesen sind.“
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