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@ErikUden @eyald
Der Artikel von Refugees International ist spannend zu lesen, danke für die Verlinkung. Ich hoffe du interpretierst mir nicht böse Absichten, ich würde aber dazu gerne noch was sagen: Natürlich ist jeder Tod einer zu viel und natürlich würde mehr Hilfe gehen. Dasselbe sagt auch mein verlinkter NZZ Artikel und der beinhaltet auch Kritik an Israel. Der ICJ selber sieht da auch ein Problem und hat angeordnet, dass die Hilfsgüter SItuation sich verbessern muss. Ich sehe da aber eine kleine Differenz zwischen Refugees International und der ICJ, den während das eine einen offensichtlichen Fokus, Kritik und Forderungen hat, sagt das andere nichts spezifisches.
Sprich ich sehe einen Konsens das sich die Situation stark verbessern muss, jedoch aber keinen Entscheid darüber, dass humanitäre Hilfe aktiv geblockt wurde. Der Fokus sollte also darauf liegen die Situation zu verbessern, Kritik am Prozess ist auch immer gut, aber genau daher finde ich die Hervorhebung der Kritik von Refugees International ohne das hervorheben wie den die gesamte Humanitäre Versorgung (nicht sauber) funktioniert eine unfaire Darstellung der aktuellen komplexen Situation.
Ich würde mich viel eher weniger auf solche Aussagen stützen wenn es darum geht Stellung für eine Seite in der Situation zu beziehen und stattdessen unabhängig davon die Versorgung kritisieren. Ob da eine Schuldzuweisung gerechtfertigt ist, sollen aus Meiner Sicht entsprechende Authoritäten irgendwann entscheiden.
Aber nun zum anderen Teil
Natürlich, es ist jedoch verdammt schwierig ohne ein definitiver Entscheid ob das nun Genozid ist oder nicht, von einem Genozid zu sprechen, den das Wort Genozid hat eine Definition welches vom Ausgang des Entscheides einen massiven Einfluss hat, wie Aussagen zu interpretieren sind. Wäre der Entscheid ja es ist Genozid, dann möge man Israel sehr gelinde gesagt dafür bestraffen, keine Aussage würde die Taten in irgendeiner Art und Weise rechtfertigen. Wäre der Entscheid aber nein es ist keiner, dann hat man Israel aufs übelste ever bezichtigt und damit ein narativ gefördert, welches nahezu einwandfrei als antisemitisch deklariert werden kann.
Und genau daher finde ich, sollte man das Wort Genozid im Zusammenhang von dieser Situation besser nicht verwenden.
Wie du siehst, stimme ich dir hier nicht ganz zu, also versuche ich das zu belegen:
Genozid ist die Absicht eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören. Wenn man nun die Definition von Antisemitismuss und dessen Formen ansieht sowie Regeln zur Identifikation anwendet (siehe https://www.antisemitismusbeauftragter.de/Webs/BAS/DE/bekaempfung-antisemitismus/was-ist-antisemitismus/3d-regel/3d-regel-node.html oder ausführlicher https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2021/10/antisemitism-in-the-digital-age.pdf) sollte man feststellen, dass mit dem Vorwurf von Genozid an Israel auf mehreren unterschiedlichen Arten und Weisen die Kriterien an Antisemitismus erfüllt sind.
Der Punkt hierbei ist, dass dies zwar nicht ganz dem klassischen Antisemitismus entspricht, welche die meisten Menschen einwandfrei als solchen vom zweiten Weltkrieg identifizieren können, jedoch dennoch da rein passt. Zumal auch die Geschichte der beiden Konfliktparteien das Narativ des Antisemitismus weiter unterstützen. (z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Hamas-Charta)