Noch ein Nachtrag mit einer zusätzlichen Perspektive: Ich hatte heute ein sehr spannendes Gespräch mit Studierenden über die Proteste und den Polizeieinsatz. Sie sind sehr offen und schließen — anders als die Autor*innen des offenen Briefes — nicht aus, dass eine Auflösung der Demonstration durch die Polizei gerechtfertigt gewesen sein könnte, aber — und das ist interessant — ihnen fehlt die Rechtfertigung. Sie hätten sich im Nachgang mindestens weitere Informationen dazu gewünscht, … PS.1/
Wie ihr mit „AI“ eure Produktivität erhöhen könnt: 1. Löscht/kündigt eure Zugänge zu allen „AI“-Produkten. 2. Löscht alle Apps, bei denen „AI“-Funktionen integriert sind. 3. Trinkt eine schöne Tasse Tee/Kaffee/… 4. Macht eure Text-/Bildarbeit wieder selbst.
Was ist schief gelaufen, dass ein Make-Love-Not-War-Hippie wie ich einen Reaktionär wie Olaf Scholz zu mehr und schnelleren Waffenlieferungen in ein Kriegsgebiet drängen muss?
Nochmal zur „ARD-Mixtalk“-Sendung gestern, ich würde gerne eure Meinung zu einer Frage hören. Dazu habe erstmal eine lange Vorrede (sorry): Falls ihr die Sendung, was ich für euch hoffe, nicht gesehen habt: dort haben zum Thema Gendern in der ersten Sendungshälfte diskutiert: 1. eine YouTube-Influencerin namens Alicia Joe, die vor ein paar Jahren mal ein Youtube-Video gegen das Gendern gemacht hat und findet, dass das generische Maskulinum doch generisch sei, weil es ja „generisch“ heißt, … 1/7
How do you do, fellow kids! Falls euch die Veranstaltung heute zu akademisch ist, könnt ihr morgen Abend mit mir „twitchen“ (sagt man das so)? Ab 20:30 Uhr sprechen bei MixTalk auf dem Twitch-Kanal der ARD verschiedene Gamer*innen und anderes Jungvolk über Gendern und Politische Korrektheit, und gegen 22:00 Uhr komme ich dazu und oldwhitemansplaine ihnen (und natürlich euch), wie es wirklich ist.
(Ich bekomme dafür übrigens — wie üblich — kein Geld, aber diesmal hat man mich zusätzlich gewarnt, dass ich auch nicht für mein Buch Werbung machen darf, deshalb werbe ich hier: Wer es die letzten fünf Jahre nicht geschafft hat, sollte endlich mein Buch „Eine Frage der Moral — Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen“ lesen: https://shop.duden.de/Eine-Frage-der-Moral/9783411743582 (dafür bekomme ich übrigens auch kaum Geld, ich glaube, 50 Cent pro verkauftem Buch, von daher könnt ihr es euch auch gerne irgendwo „rippen“).
Freund*innen und Feinde des Genderns, aufgepasst! Am Dienstag ab 19:00 Uhr diskutieren in der Großen Aula der #LMU Sarah Schimke, Paula-Irene Villa Braslavsky, Carsten Reinemann und ich über „Gender — #Sprache — Medien“. Münchner_innen können direkt vorbeikommen, für die anderen gibt es einen Livestream. Meine Mitdiskutant:innen sind bayrische Professys — man holt mich aus Berlin dazu, damit wenigstens eins von uns straffrei Genderzeichen verwenden kann! https://www.lmu.de/de/studium/studienangebot/uni-fuer-alle/fokuslmu/
Durch die Aufnahme von jeder X-beliebigen von (manchmal wohlmeinenden aber) wenig kompetenten Wissenschaftler*innen selbstgebastelten oder räuberischen Verlagen betriebenen „Fachzeitschrift“ in den Suchindex ist Google Scholar inzwischen genauso unbenutzbar geworden wie Google selbst. Wenn da jetzt noch der ganze LLM-generierte Unfug dazukommt, weiß ich nicht, wie wir einen Forschungsstand ermitteln sollen, geschweige denn, das unseren Studierenden beibringen wollen.
#followerpower Hat irgendjemand schon in Simon Sahner/Daniel Stähr „Die Sprache des Kapitalismus“ reingelesen? Lohnen sich die 24 Euro? Steht da aus sprach-/kommunikationswissenschaftlicher Sicht irgendetwas Neues/Interessantes oder neu/interessant Beschriebenes drin?
Ein paar kurze Anmerkungen zum Plagiatskandal um SZ-Vizechefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid. 1.) Dass Julian Reichelt und sein rechtspopulistisches Medienportal sich nicht für wissenschaftliche Integrität interessieren, sondern eine ihnen nicht genehme Journalistin demontieren wollen, ist äußerst plausibel. 2.) An Stefan Webers Stelle hätte ich mich keinesfalls von Reichelt bezahlen lassen. 3.) Das ändert nichts an Webers Expertise im Bereich Plagiate (a) im Allgemeinen, … 1/x
5.) Dass die Universität Salzburg kein Fehlverhalten erkennen will, heißt gar nichts. Wir erinnern uns, dass die Freie Universität im Fall Franziska Giffey erst nach mehreren Gutachten und massivem Druck von außen bereit war, das Plagiat anzuerkennen, das für alle Expert*innen von Anfang an offensichtlich war. Universitäten sollten ein Interesse an der Aufdeckung von Plagiaten haben, aber sie wollen eben auch den eigenen Ruf wahren, und da sind Plagiate bekannter Absolvent*innen unangenehm. 3/x
… oder (b) in diesem speziellen Fall: Die von ihm heute veröffentlichte Plagiatsdokumentation spricht für sich selbst: https://plagiatsgutachten.com/blog/157-plagiatsfragmente-foederl-schmid/ – Föderl-Schmidt hat eindeutig plagiiert. 4.) Wie schwer diese Plagiate inhaltlich wiegen und ob sie mit einer subjektiven Täuschungsabsicht verbunden waren, lässt sich natürlich nicht feststellen, aber objektiv liegt hier ein substanzielles wissenschaftliches Fehlverhalten vor. 2/x
8.) Die mediale Begleitung (und hier auch: Inszenierung) von Plagiatsfällen ist insgesamt katastrophal, Vorverurteilungen sind fast unvermeidbar. Wenn das auch noch politisch instrumentalisiert wird, ist das für Betroffene bestimmt eine psychische Grenzsituation, in denen sie Beistand verdienen. 9.) Dieser Beistand kann aber nicht die Form eines vorschnellen, inhaltlich nicht begründbaren Freispruchs annehmen. 5/x