Ich verstehe nicht warum Landwirte nicht die größten Klimaaktivisten sind. Nichts bedroht ihre Existenz mehr als der Klimawandel. Nichts ist schlechter fürs Geschäft als Starkregen, Dürren & Hitzewellen. Sie sind doch die Ersten, die gerade am eigenen Leib erfahren wie sich die Natur verändert. Sie müssten doch für echten Klimaschutz auf die Straße gehen und nicht für verbilligten Diesel.
Sie legen wiederholt und mit Ansage den Berliner Verkehr lahm, um für ein politisches Interesse einzutreten. Wo sind die Terror-Vergleiche, die RAF-Anspielungen und generell der Aufschrei all jener, die genau das der letzten Generation vorgeworfen haben?
Sehr bezeichnend, dass die Ampel eher bereit war das Dieselprivileg für Landwirte zu streichen, als das Dieselprivileg für Dieselfahrer. Für Landwirte gibt es keine Alternativen. Für Dieselfahrer eine ganze Menge. Lieber Essen verteuern, als Autofahren, so die Devise im Autoland.
1897 war das meistverkaufte Auto in den USA ein E-Auto. 90% aller New Yorker Taxis fuhren elektrisch & das erste Auto, das 1899 die 100km/h Marke knackte war ein E-Auto.
Schon lustig, dass manche immer noch glauben, das E-Auto sei irgendeine neumodische Technologie der Grünen.
Es ist an Heuchelei nicht zu überbieten, dass genau die Protagonisten, die lieber die Kindergrundsicherung abschaffen möchten, anstatt Mrd. an PKW-Subventionen, sich bei solchen Abenden als Freund & Helfer inszenieren. Kinderarmut bekämpft man politisch und nicht mit Almosen!
Ich habe zum 1. Mal die Titelgeschichte für die Taz geschrieben! Es geht um die Frage, warum der Staat trotz 60 Mrd. € Lücke weiterhin an Mrd. an Subventionen für die Autoindustrie festhält, während gleichzeitig bei Sozialausgaben gespart wird. Hier zum Artikel: https://taz.de/!5974214/
1995 eröffnete eine damalige Umweltministerin von der CDU namens Angela Merkel die 1. Weltklimakonferenz in Bonn und 28 Jahre später zweifeln männliche Parteikollegen von ihr immer noch den Klimawandel an, sobald der erste Schnee gefallen ist. Es ist einfach so unglaublich deprimierend.
Als 1985 das Ozonloch entdeckt wurde, gab es keine Ozon-Leugner; gab es keine Journalisten, die bei der kleinsten Schwankung alles bezweifelten & es gab niemand der was von Panikmache oder Ozon-Lüge faselte. Deutschland stieg 1994 einfach aus FCKW-Gasen aus. Was ist seitdem nur geschehen?
An alle Klimaleugner: Viel Schnee ist ein Zeichen für den Klimawandel, nicht gegen ihn. Warum? Weil pro 1 Grad Erwärmung die Atmosphäre 7% mehr Wasserdampf aufnimmt, was im Sommer zu Starkregenfällen führt & im Winter eben zu Starkschneefällen. So schwer ist es eigentlich nicht!
Seit ich denken kann, waren alle Verkehrsminister weiß, männlich, konservativ und haben ausschließlich Politik fürs Auto gemacht. Ich bin jetzt 29 Jahre alt und hätte jetzt auch gerne mal einen Verkehrsminister.
In 🇩🇪 wird das Tempolimit aufgehoben, wenn es nicht genug Unfälle gibt, Tempo 30 abgeschafft, wenn die Luft nicht schmutzig genug ist und Kreuzungen nicht sicher umgebaut, wenn noch nicht genug Radfahrer gestorben sind. Unser Verkehrsrecht tötet und gehört grundlegend reformiert!
Ich liebe Radfahren im Winter über alles. Nichts ist schöner als wenn der erste Schnee fällt auf Tour zu gehen. Das Knirschen im Schnee, die Stille in der Natur & alles färbt sich weiß. Das Fahrrad ist zu jeder Jahreszeit absolute Freiheit und einfach das beste Verkehrsmittel❤️
Merz fliegt mit einem Privatflugzeug nach Sylt, Spahn verkauft eine Villa für 5,3 Mio. Euro und Kubicki schippert auf Verlagskosten auf einem Luxus-Kreuzer durch die Karibik, aber lasst euch ruhig einreden, wie sehr die Grünen den Kontakt zu den „kleinen Leuten“ verloren haben.
Während in 🇩🇪 Klimaaktivisten für 8 Monate in den Knast gehen, wurde in 🇸🇪 jetzt ein Aktivist, der in Stockholm eine Straße blockierte freigesprochen. Das Gericht begründete, es handele sich nämlich um eine akute Notlage, da der Klimawandel schon jetzt spürbar ist. Das ist ein historisches Urteil!
Portugal hat keine Atomkraft und hat 2021 sein letztes Kohlekraftwerk abgeschaltet. Jetzt versorgte sich das Land vom 31. Okt - 6. Nov für den Rekordzeitraum von 6 Tagen zu 100% aus Erneuerbaren. So sieht es aus, wenn man sich von den Fesseln der atomaren/fossilen Lobby befreit!
Der Bürgermeister von Pontevedra, einer nahezu autofreien Stadt im Süden Spaniens hat folgenden Satz zu seiner Verkehrspolitik gesagt:
„Es ist nicht meine Pflicht als Bürgermeister, dafür zu sorgen, dass Sie einen Parkplatz haben. Das wäre so, als ob Sie sich eine Kuh oder einen Kühlschrank kaufen und mich dann fragen würden, wo Sie die Sachen denn hinstellen können“.
Wo sind die Bürgermeister in 🇩🇪, die den Mut haben das auszusprechen?
Politikwissenschaftler und Radverkehrsexperte im Einsatz für die fahrradgerechte Stadt. Schreibe und spreche über die Klimakrise und die Verkehrswende. Kontakt: ingwarpero@posteo.net