wow. meine instanz @social.tchncs hat tatsächlich den post zu den milliardären gelöscht. habe einspruch eingelegt und wenn sie nicht einlenken, bin ich hier wohl weg.
sitze in einer akademischen tagung, in der es um transformatiionsprozesse unter anderem im bezug zur klimakatastrophe geht und hier sind viele leute, die darüber reden wie wir besser, mehr und gemeinsamer an lösungen arbeiten können.
ich denk mir dabei aber: lösungen sind schön, lösungen sind toll. aber lösungen haben wir bereits genug.
ich mein: hätte mir jemand vor zwei jahren erzählt, dass ki durch die decke geht und ein ki-arms race im silicon valley losgeht und mich gefragt, auf wen ich wetten würde, hätt ich mein ganzes geld auf google gesetzt.
ich mein google hat doch alles: sie haben die daten, sie haben das compute, sie haben das talent. es ist alles da. im grunde haben sie von allem 10 mal mehr als jeder konkurrent. warum losen die so ab?
srsly, ich komm echt nicht über die schwäche von google hinweg. schon palm und palm2 waren eigentlich peinlichkeiten für google, aber da dachte ich ok, der hype hat sie überrascht und dann haben sie schell was aus dem regal genommen. der eigentliche konkurrent, das wurde schnell klar, wird gemini.
und jetzt: gemini ist raus und angeblich ist das größte modell in manchen dingen ein klein wenig besser als gpt4, aber testen können wir es nicht und bard ist jetzt eher niveau gpt3,5.
wenn jemand mit einem wetterereignis begründet, warum der klimawandel nicht exisistiert oder nicht so schlimm ist, dann ist das kein grund, ihn zu widerlegen, sondern ein grund, diesen menschen nie wieder zu irgendwelchen themen ernst zu nehmen und jede institution zu shitstormen, die es dennoch tut.
union und fdp wollen atomkraftwerke bauen, um geld zu sparen. warum wird sowas in den zeitungen ganz trocken berichtet, statt dass alle brüllend loslachen, mit den finger auf diese clowns zeigen und sie auf jahrzehnte unwählbar werden?
rein bussinessmäßig ist das schon ein genialer coup von openai: einfach einen snapshot vom nützlichste technischen tool der letzten 50 jahre – das internet – machen, es so operationalisieren, dass der snapshot reden kann, dann warten bis das ding das eigentliche internet komplett zugemüllt hat und schon ist man das only game in town.
was ich echt nicht verstehe: warum es in diesem land keine ernsthafte diskussion über reichensteuern gibt. dass die extreme ungleicheit ein riesen problem ist, darin sind sich fast alle einig. durch alle politischen spektren und in der wissenschaft sowieso. dennoch kommt nicht mal eine debatte darüber in gang. im vorrauseilenden gehorsam gegenüber fdp und cdu (obwohl es auch unter cdu-wähler*innen hinreichend populär wäre). wahrscheinlich ist das ein guter indikator für die macht der reichen?
ich glaube auch wirklich, dass diese zur schau getragene impotenz der politik einen großteil der frustration der menschen ausmacht. sie sehen sehr genau, wer in diesem land die macht hat und dass ihre stimme bei der wahl daran nichts ändert. und irgendwann will man es denen einfach mal zeigen, will man die halt einfach nur noch weghaben.
drüben auf bluesky diskutiere ich gerade viel über nahost und was wirklich immer wiederkommt – ganz besondern bei proisrael-hardlinern – ist der vergleich der palestinänser mit nazideutschland. nicht hamas mit den nazis, sondern die palestinänser mit deutschland in der nazizeit.
da wird dann zum beispiel dresden herangezogen, um die bombardierung in gaza zu rechtfertigen, oder der verlust der deutschlands ostgebiete mit der nakba.
für alle, die es hören müssen: nur weil die palestinänser letztendlich mit ihrem land für den holocaust bezahlt haben, heißt das nicht, dass sie ihn begangen haben. das waren immer noch wir. und der versuch das psychologisch auf die palestinänser abzuwälzen mag ein psychologischer reflex sein, aber es ist moralisch absolut abscheulich.
es ist wirklich beängstigend mit welchen schikanen selbst jüdische demos drangsaliert werden, wenn sie sich auch krisch zur situation in gaza äußern. deutschland wird gerade rapide umgestaltet. https://taz.de/Kundgebung-zum-Gaza-Konflikt/!5972270/