Ich bin Gamer und wollte immer schon nur spielen. In direkter Konsequenz daraus, habe ich Informatik studiert, was Ende der 1980'er in Kiel ein verkapptes Mathematikstudium war, das mich auch mit der Spieltheorie in Kontakt gebracht hat.
Computer und Studium haben mich zu Rollen- und Strategiespielen gebracht, die meine Art zu denken stark geprägt haben. Außerdem habe ich in der Uni auch ein kleines bisschen Hochschulpolitik gemacht und gelernt, dass formale und tatsächliche Macht komplett unterschiedliche Dinge sind.
Wenn ich die Deutsche Politik als Spiel betrachten würde, dann müsste ich vor dem Designer an ein paar Stellen den Hut ziehen. Das Gegner-Design ist überraschend vielfältig, auf viele Ideen (z.B. Impfgegner) wäre ich nie gekommen. Das ganze System ist hochdynamisch, komplex und herausfordernd. Es gibt eine enorme Vielfalt an Zufallsereignisssen und meine Gefährten sind mir wirklich an das Herz gewachsen.
Auf der anderen Seite habe ich eine große Beschwerde: bei dem ganzen System hat man den Spielspaß vergessen. Die Belohnungsmechanik ist ein "no show" und der Grind ist schier endlos. Man muss echt einen an der Murmel haben um da viel Zeit rein zu stecken.
2/x