Beim Spiegel wird geleitartikelt, für ein Verbot der AfD sei es "zu früh", "Zunächst müssen alle anderen Mittel der wehrhaften Demokratie ausgereizt sein."
Dann kommt ein konfuser Mix aus "ja, die haben aber so viele Mandate, und deren arme Wähler fühlen sich dann sicher betrogen" und "die Demokraten müssen sich einfach anstrengen".
Man sieht hier die bürgerliche Denke: Angst vor Unordnung und echtem Konflikt (die armen AfD Wähler die werden dann grantig) und Finger-in-die-Ohren stecken (Wenn C*USPDGRÜNE nur brav ... was eigentlich ... tun, dann geht die AfD weg).
Wie kann man mit einer so geschichtsvergessenen, feigen Position in einen Leitartikel stolpern?
"Wehrhafte Demokratie" heißt nicht, "nichts tun, was jemanden nervt". Wir sehen wie die AfD vorgeht, wenn man sie läßt und wir sehen auch dass einfach zu glauben, dass die anderen Parteien das schon hinbekommen, peinlich naiv ist.
Es ist mir auch egal, dass die Wähler von Faschisten sich von einem Verbot der Faschisten betrogen fühlen. Mir sind die Gefühle von Faschisten ganz grundsätzlich egal. Ums mit Wiglaf Droste zu sagen: "Das Schicksal von Nazis ist mir komplett gleichgültig; ob sie hungern, frieren, bettnässen, schlecht träumen usw., geht mich nichts an. Was mich an ihnen interessiert, ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre Zigarrenschachtelwelt passen."