SRF-Regionalkorrespondentin Sabine Steiner im Unglücksgebiet präzisiert die jüngsten Evakuationen in den an Blatten angrenzenden Gemeinden Wiler und Kippel: Die Behörden hätten 16 Personen evakuiert. Dies als Vorsichtsmassnahme vor einer Flutwelle, damit die Häuser leer wären, falls die Borde der Lonza wegerodieren sollten. Hinter den Absturzablagerungen in Blatten habe sich nämlich ein See gebildet, und die Häuser, die gestern noch gestanden haben, seien nun überflutet. Der regionale Führungsstab gehe davon aus, dass nun das ganze Dorf zerstört sei.https://www.srf.ch/news/schweiz/gletscherabbruch-blatten-letzte-haeuser-in-blatten-ueberflutet-nachbardoerfer-teilevakuiert
Der Vermisste wurde immer noch nicht gefunden. Abseits davon ist niemand körperlich zu schaden gekommen.Die Suche nach dem vermissten Einheimischen mit Wärmebildkameras sei bislang ergebnislos verlaufen. Weitere Einsätze, ihn zu finden seien geplant, so die SRF-Regionalkorrespondentin.
Für heute Donnerstag seien weitere Rekognoszierungsflüge geplant, führt Steiner aus. Experten wollten derart das ins Tal gestürzte Geschiebe analysieren und beobachten und so herausfinden, was die weiteren Entwicklungen für den Rest des Tals bedeuten könnten.
Durch das von einem Murgang in Blatten aufgestaute Wasser und Schuttmaterial ist es in der Nacht auf Donnerstag in den Gemeinden flussabwärts nicht zu Erosionen gekommen.
Die Behörden wollen heute Donnerstag an einer Medienkonferenz über die weiteren Entwicklung im Katastrophengebiet orientieren.
@fabiscafe@mstdn.social ja, laut den experten vor ort drückte 9 millionen tonnen schutt auf den gletscher. wieviel davon beim abbruch runtergekommen sind ist mwn noch nicht bekannt
Derzeit weiss ich nicht, wieviel Material da heruntergedonnert ist. Laut letzten Meldungen vor dem Abbruch lagen laut Experten vor Ort an die 9 Millionen Tonnen Schutt auf dem Gletscher
29.05.2025, 06:58 «Die Situation in Blatten ist dramatisch»
«Die Situation in Blatten ist dramatisch», so beschreibt Michel Ebener, Informationschef Regionaler Führungsstab Lötschental, die Situation am Donnerstagmorgen.
Mehrere Millionen Kubikmeter Material vom Birchgletscher und vom Kleinen Nesthorn sowie von den Aufschüttungen der vorangegangenen Tage sind auf das Dorf gestürzt und haben grosse Teile des Dorfes verschüttet.
«Nach dem massiven Gletscherabbruch haben sich die Lonza und der Dorfbach Gisentella zu stauen begonnen» und hätten hinter den Absturzablagerungen in Blatten einen See gebildet. In der Folge wurde in den Gemeinden Wiler und Kippel flussnahe potenziell gefährdete Gebiete evakuiert. Dies, um Schäden im Falle einer Flutwelle zu verhindern. Die Evakuationen wurden noch vor Mitternacht ausgeführt.
Die Suche nach der vermissten Person läuft weiter. «Heute Morgen beteiligt sich an dieser auch Redog.»
Nun geht es daran, die nächsten Schritte zu machen. «In den nächsten Stunden wird es mit Rekoflügen losgehen, um die Situation genauer beobachten zu können.» Es gehe darum, einzuschätzen, «welche Gefahren vom Berg noch zu erwarten sind, ob es noch zu möglichen weiteren Abstürzen kommt.» Aufgrund dessen können sich die Experten ein Bild machen, «wo diese Masse dann abstürzen würde». Ob diese allenfalls am Berg bleiben oder ins Tal kommen würde. «Anhand dieser Analysen werden die Massnahmen entsprechend eingeleitet, um die Stauung hinter dem Dorf so weit als möglich zu verhindern.»https://pomona.ch/en/story/590732/teilevakutionen-in-wiler-und-kippel-video-zeigt-wie-sich-hinter-blatten-see-bildet-suchhunde-unterst%C3%BCtzen-suche-nach-vermisstem-mann
@puniko Dachte ich auch, muss aber sagen, das die Schweizer Behörden gute Arbeit gemacht haben. Frühzeitig die Gefahr erkannt und evakuiert. Runtergekommen ist es ja wirklich erst Tage später. In Deutschland kommt sowas oft unerwartet.