Wir dürfen mehr fordern als den Status quo und sollten dafür kämpfen, doch jetzt sollte jedem die traurige Realität auffallen das die einzige momentan sich aufbauende Alternative keine Verbesserung der Lebensrealität bedeuten würde.
Die bürgerliche Demokratie gilt es zu verteidigen wo sie demokratisch und gerecht agiert, doch gleichzeitig zu bekämpfen wo sie Macht den Undemokraten und faschistischen Bewegungen zuspricht.
Ein bürgerliches Bündnis gegen den Faschismus muss sich vereinen, aber nur auf einer Basis welche das Problem an der Wurzel, nämlich der sozialen Kälte, anpackt. Menschen wählen den Faschismus weder aus Dummheit noch anfangs Boswilligkeit, sondern aus der Frustration der eigenen Lebenssituation, herbeigeführt durch das auf die Spitze treiben der Widersprüche des Kapitalismus. Einfach gesagt zeigen Studien das bessere Sozialsysteme mitunter das stärkste Mittel gegen Rechts und Rechtsextremismus sind — ein jedes Bündnis gegen den Faschismus muss ein solches Fundament finden, sonst ist es nichtig.
Die Sozialfaschismusthese Thälmann's hat im letzten Jahrhundert dieses Bündnis verhindert und half so den Faschisten in Deutschland die Macht zu ergreifen. Die progressiv-linke Bewegung des 21. Jahrhunderts ist vollkommen in der Lage über ihren Schatten zu springen und mit allen Mitteln den Faschismus zu verhindern, die Aufgabe nun also das Fischen von rechtsextremen Wählerstimmen zu lassen, eine Brandmauer zu errichten, sowie die soziale Kälte zu beenden liegt bei den gemäßigten und konservativen Parteien.
Ob das Konzept Demokratie keinen faschistischen Aussetzer wieder erlebt, ist heute einzig und allein von der Willenskraft der Rechtskonservativen abhängig.