"In einer weiteren, jetzt in »Nature« veröffentlichten Untersuchung befragten die Forscher rund 5100 Personen in zehn verschiedenen Ländern nach ihrer postpandemischen Wut auf Politiker, Wissenschaftler und das politische System als Ganzes. Die Ergebnisse waren erschreckend:" [1/2]
Es ist natürlich, wie alles, zweischneidig. Wenn ich zum Beispiel an die Maskendeals denke, an gezielt verbreitete Falschinformationen, an den Wunsch nach dem "schwedischen Modell", dann wünsche ich mir auch, dass Politiker*innen zur Rechenschaft gezogen werden. Oder an die Heinsberg-Studie und Aussagen einiger Virolog*innen, die träge Stiko usw., dann wünsche ich mir auch, dass Wissenschaftler*innen zur Rechenschaft gezogen werden.
"In Deutschland wünschten sich 29 Prozent der Befragten, dass Politiker dafür bestraft werden sollten, wie sie mit der Coronapandemie umgegangen sind. 19 Prozent wünschten sich eine Bestrafung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sechs Prozent sogar eine Zerschlagung des politischen Systems." [2/2]
@Saupreiss Für mich persönlich hat die Pandemie zu einem massiven (!) Vertrauensverlust in die deutsche Politik geführt. Ich gestehe jedem zu, Fehler zu machen, ich akzeptiere, dass es in der Politik menschelt, dass es in einem gewissen Maße (!) sowas wie Korruption gibt, weil Menschen nicht perfekt sind (und natürlich muss das geahndet werden). Die Pandemie lässt mich aber ratlos und orientierungslos zurück. Und dass jetzt auch noch die Grünen für eine "Obergrenze" bei der Migration sind...
@Saupreiss Ich finde es auch richtig, dass man in Krisensituationen nicht alles richtig macht. Das ist normal. Dass aber irgendwann die Stimmung gekippt ist, Entscheidungen getroffen wurden, dass zu einem Stichtag alle Maßnahmen beendet werden (Buschmann), das geht halt gar nicht. Und die permanente Verharmlosung von Corona, die geht eben auch nicht, und die finde ich auch kriminell. Wenigstens klar benennen, wie gefährlich Covid ist, sonst ist "Eigenverantwortung" eine Farce.
@sarah_ist_muede Solche Töne gab es in Deutschland durchaus auch und auch mir fehlen die Abwägung dahinter. Natürlich ist man hinterher klüger; selbstverständlich werden Fehler gemacht. Da habe ich auch keine Probleme mit.
Kriminell wurde es, als beliebige Framings angeführt wurden.
@Saupreiss Hab's auch gerade noch geschrieben. Aber gerade deshalb brauchen wir meines Erachtens keine Stärkung des Populismus, sondern ehrliche Politik. Ich fand Jacinda Ardern in Neuseeland am Anfang der Pandemie einfach großartig, wie sie sagte, dass sie auch nicht weiß, ob das, was sie tut, richtig ist, aber sie würde auf ihre Wissenschaftler*innen hören.
Eine gute Fehlerkultur fehlt in Deutschland leider.