Von der ganzen handvoll Samen ist nur eine Pflanze geblieben. Und sie wächst sehr langsam. Höher als vielleicht fünfzehn Zentimeter ist sie noch nicht, der Stängel kaum zwei Millimeter dick, sie wächst zusammen an einem stämmigen Gras auf und ich will sie nicht voneinander trennen. Paarweise stehen die Blätter vom unverzweigten Trieb ab, sie sind länglich rund und behaart. Schon über dem dritten Blattpaar erscheint die erste Blüte, rein weiß und eine kleine, vielleicht anderthalb Zentimeterlange schmale Tute. Fünf Blütenblätter geben einen winzigen Schlund frei, an dessen Grund die Staubgefäße sitzen. Ich sollte sie nach draußen bringen, auf den warmen Balkon. Aber ich fürchte den Wind und die harte Sonne. Sie ist doch so zart, und das Leben nicht gewöhnt.
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