Im April 2024 bat Brorhilker um die Entlassung aus ihrem Dienstverhältnis. „Ich bin überhaupt nicht zufrieden damit, wie in Deutschland Finanzkriminalität verfolgt wird“, sagte sie in einem Interview mit dem WDR. Brorhilker hat seither weitere Interviews gegeben, auch im Handelsblatt. Über die konkreten Gründe ihrer Kündigung schwieg die Staatsanwältin. Die Antworten des Justizministeriums auf die Anfrage der FDP im NRW-Landtag zeigt nun erstmals offen, welche Geringschätzung Brorhilker von ihrem Vorgesetzten erfuhr. Justizminister Limbach ließ sich nach eigenen Angaben für seine Antwort von Stephan Neuheuser informieren. Der Leiter der Staatsanwaltschaft Köln zeichnete von Brorhilker das Bild einer Minderleisterin. Schriftsätze ihrer Abteilung seien „oft unvollständig und unklar“ gewesen, berichtete Neuheuser an Limbach. Er habe „einen Verwaltungsvorgang eingesehen“ und erfahren, „dass diese Schwächen bereits länger bestanden“. Brorhilkers Berichte hätten ein Verständnis für die Besonderheit der Cum-Ex-Verfahren vermissen lassen. Sie sei „in dringenden Fällen“ kurzfristig nicht erreichbar gewesen. Brorhilkers Vertreterin hätte die Kastanien aus dem Feuer holen müssen. Wer solche Vorgesetzten hat, braucht keine Feinde. Unter Brorhilkers Regie klagte die Staatsanwaltschaft Köln 16 Männer und eine Frau an. Alle Strafprozesse führten zu Verurteilungen, oft mit hohen Haftstrafen. Drei Urteile hat der Bundesgerichtshof bestätigt. Kein Ermittler hat eine bessere oder auch nur
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