Die Lebensbedingungen für Jüd*innen war im Mutterland der Rassenbiologie nie einfach. Noch 1951 wurde es Jüd*innen untersagt, politische Ämter zu bekleiden. Die schwedische Identitätsbildung im 19. Jahrhundert ging mit Judenfeindschaft einher. In den 1920er Jahren umfasste die jüdische Gemeinde ca. 7.000 Personen. 1927 wurde die „Reinheit der nordischen Rasse“ zur Leitlinie im Ausländergesetz.
Notices by Florenturna (florenturna@dju.social), page 2
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Sunday, 24-Dec-2023 00:10:56 JST Florenturna -
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Sunday, 24-Dec-2023 00:10:54 JST Florenturna Schweden war mit der 1933 einsetzenden Judenverfolgung von Anfang an im vollen Umfang informiert gewesen und hat als „Bystander“ der Shoah wenig dagegen getan. Jüdische Exilanten aus Deutschland und Österreich wird der Status als politisch Verfolgte gezielt verweigert und sie wurden als „sonstige Flüchtlinge“ geführt, die kein permanentes Aufenthaltsrecht besaßen.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Sunday, 24-Dec-2023 00:10:53 JST Florenturna 1935 galt in Schweden bereits das „Blutschutzgesetz“ des Deutschen Reiches, dass die Eheschließung zwischen Jüd*innen und Staatsangehörigen verbot. Insgesamt fanden nur 2.000 Jüd*innen Zuflucht in Schweden, kaum mehr als in Luxemburg.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Sunday, 24-Dec-2023 00:10:51 JST Florenturna Seit dem Herbst 1941 wusste Schweden Bescheid über die Vernichtungspolitik der Nazis. Ein Jahr später war auch die gesamte Öffentlichkeit informiert. Das Göteborger „Handels- und Seefahrtsblatt“ titelte sogar am 1. Oktober 1942 auf der ersten Seite: „Der Ausrottungskrieg gegen die Juden“ Wenige Wochen zuvor erhielt der Diplomat Göran von Otter den genauen Ablauf in den Vernichtungslagern Belzec und Treblinka.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Sunday, 24-Dec-2023 00:10:50 JST Florenturna Von Otter bat die schwedische Botschaft in Berlin darum, die erfahrenen Horrormeldungen als Flugblätter massenhaft über Deutschland abzuwerfen – man lehnte ab. Selbst als die Deportationen aus Norwegen und Dänemark starteten, behielt das Land Vorbehalte gegenüber Jüd*innen, die sich nach Schweden retten wollten.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Sunday, 24-Dec-2023 00:10:49 JST Florenturna Die Große Wende folgte 1943 und ist bis heute Gegenstand der Forschung: Hatte Schweden doch humanitäre Empfindungen gefunden oder war es die Einschätzung des Kriegsverlaufes? Raoul Wallenberg rettete vom Juli 1944 Zehntausenden Jüd*innen das Leben, als er Schutzpässe für angebliche Immigrant*innen erstellte. Er starb nach sowjetischen Angaben in einem sowjet. Gefängnis an einem Herzinfarkt.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Sunday, 24-Dec-2023 00:10:46 JST Florenturna Der Vizepräsident des Roten Kreuzes, Graf Bernadotte, rettete in der Aktion „Weiße Busse“ 17.000 skandinavische Häftlinge deutscher KZ's, darunter mehrere Tausend Jüd*innen, indem er sie nach Schweden transportieren ließ. Jedoch musste für die Errichtung der „Skandinavierlager“ andere Häftlinge weichen, was für sie den sicheren Tod bedeutete.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Sunday, 24-Dec-2023 00:10:45 JST Florenturna Die schwedischen Versorgungsinteressen waren bis zuletzt wichtiger, als jeder Beitrag zum alliierten Sieg. Man wollte einfach kein Risiko oder gar Opfer für die Interessen der Nachbarländer eingehen. Der Krieg hatte den schwedischen Alltag weder materiell noch mental sonderlich beeinträchtigt. Schweden ist nach dem Krieg eines der reichsten Industrienationen, während weite Teile Europas in Schutt und Asche lagen.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Sunday, 24-Dec-2023 00:10:44 JST Florenturna Nach dem Krieg verschwanden heikle Akten aus den Archiven und die staatlich gelenkte Geschichtsschreibung trat an die Stelle von Aufarbeitung. Kollaborateure und Sympathisant*innen hatten im Nachkriegsschweden nichts zu fürchten. Es gab keine „Säuberungen“.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Sunday, 24-Dec-2023 00:10:42 JST Florenturna Die faktische Kollaboration mit Hitlerdeutschland ist auch heute noch ein Tabuthema. „Schweden hat ganz klar den Weg des geringsten Widerstandes gewählt, um unbeschadet aus dem Zweiten Weltkrieg herauszukommen, nun muss es sich bar auch gefallen lassen, dass es als „Mittäter“ von der Weltöffentlichkeit gebrandmarkt wird.“ (Susanne Kärgel)
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Tuesday, 28-Nov-2023 08:48:24 JST Florenturna 𝐃𝐢𝐞 𝐊𝐨𝐥𝐥𝐚𝐛𝐨𝐫𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝐦𝐢𝐭 𝐝𝐞𝐦 "𝐃𝐫𝐢𝐭𝐭𝐞𝐧 𝐑𝐞𝐢𝐜𝐡": 𝐄𝐢𝐧 𝐁𝐥𝐢𝐜𝐤 ü𝐛𝐞𝐫 𝐝𝐞𝐧 𝐓𝐞𝐥𝐥𝐞𝐫𝐫𝐚𝐧𝐝
In den USA wurde mit der Ära Clinton versiegelte Akten des US-Kriegsministeriums freigegeben, die den offenen und verstecken Antisemitismus in seiner vollen Brutalität veröffentlichte. Die moralische Indifferenz wurde auch nicht durch das frühe Wissen um die Vernichtungslager erschüttert.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Friday, 10-Nov-2023 19:05:22 JST Florenturna Die Novemberpogrome in Sachsen 1938
Am 09.11.1938, um 21:30 Uhr versammelten sich die Gliederungen der NSDAP vor dem Dresdner Rathaus. Der Kundgebung folgte ein "Protestmarsch" über den Ring, Pirnaischer Platz, Altmarkt und Prager Straße zum Hauptbahnhof. Gerade auf der See- und Prager Straße waren die Fensterscheiben aller "jüdischen" Geschäfte eingeschlagen und teilweise geplündert.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Friday, 10-Nov-2023 19:05:20 JST Florenturna Die Pogrome in Sachsen setzten ab etwa 2 Uhr nachts ein. In Riesa planten die Täter ab 1 Uhr nachts die Gewalttaten. Leipzig erhielt einen entsprechend Anruf kurz nach Mitternacht. Hier wurden "Maßnahmen" gegen die Juden sowie die Zerstörung der Synagogen angeordnet.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Friday, 10-Nov-2023 19:05:19 JST Florenturna Im gesamten Deutschen Reich kamen im Rahmen der direkten Pogromgewalt ca. 400 Menschen zu Tode. Mit den Opfern der Folgezeit (Haft, KZ, Folter) beläuft sich die Zahl auf 1.300 - 1.500 Menschen. 1,406 Synagogen und Betstuben wurden niedergebrannt oder vollständig zerstört. Das gleiche Schicksal traf etwa 8.000 Geschäfte und Wohnungen.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Friday, 10-Nov-2023 19:05:18 JST Florenturna Die Pogromgewalt setzte nur in einzelnen Orten schon am Abend des 09.11. ein: Darunter Chemnitz (19 Uhr) oder Dresden (vermutlich wenig später). Auch dort wo es keine Juden gab, wie bspw. in Flöha (1933 ganze 34 Juden), fanden die Pogrome ihren Niederschlag.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Friday, 10-Nov-2023 19:05:16 JST Florenturna Als einzige Synagoge überstand das 1911 eingeweihte Gotteshaus in Görlitz die Pogrome. Die Brandversuche schlugen fehlt und nur die Inneneinrichtung wurde demoliert. Die Brandschäden waren noch in der DDR erkennbar.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Friday, 10-Nov-2023 19:05:15 JST Florenturna In Leipzig wurden zahlreiche als Juden verfolgte Menschen im Flussbett der Parthe Nähe des Zoos zusammengetrieben. Die Opfer wurden gedemütigt. Auch in Zwickau wurden die Opfer in den Schwanenteich getrieben.
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Florenturna (florenturna@dju.social)'s status on Friday, 10-Nov-2023 19:05:13 JST Florenturna Am 17.11.1938 beschloss Großbritannien, Juden nur noch in Kolonien anzusiedeln. Die Niederlande schloss am 19.11. ihre Grenzen für jüd. Flüchtlinge. Kurz darauf folgte Belgien. Die Konferenz von Evian beschloss am Ende, dass Juden sich nur noch außerhalb Europas ansiedeln sollen, und die Kosten selbst tragen.