Kollege: "Die Konkurrenz hat jetzt KI in ihrer Software. Sollen wir das auch machen?" "Welches Problem soll die KI denn lösen?" "Keine Ahnung." "Na dann lass uns doch lieber Blockchain einbauen." "Du nimmst mich nicht ernst." "Wer hat denn damit angefangen?"
Die CDU hätte wirklich die Chance gehabt, die Sache mit dem Lübcke-Denkmal in einen Gewinn für alle zu verwandeln: "Oh, danke für das hübsche Denkmal, wir freuen uns sehr." Aber nein, sie wählen wie immer den Arschlochmove, um ihre Menschenfeindlichkeit zu manifestieren.
Mediziner/innen erzählen, was ihnen im Alltag an Schwurbel begegnet:
"Meine Geigenlehrerin wollte mich nicht mehr unterrichten, als ich mich hab gegen Corona impfen lassen, weil ich ja infektiöse Viruspartikel ausscheiden würde."
"Mutter will nicht dass ihrem neugeborenen rektal Temperatur gemessen wird, sonst wird er ja schwul. "
"Patientin hält aus diversen Gründen nichts von Zahnpasta, sie habe seit 10 Jahren gute Erfahrungen mit Vogelsand."
Hier ist eine Studie zum Thema Entscheidungsvermeidung. Das geht in die Richtung.
Thema: Nicht handeln erscheint emotional „sicherer“ als unvollkommen handeln.
Mechanismen: - Bevorzugung des gegenwärtigen Zustands - Veränderung wird vermieden. - Bevorzugung des Nicht-Handelns gegenüber aktivem Eingreifen. - Aufschub einer Entscheidung - „Ich entscheide später.“
Mein Eindruck ist ja, dass dieses Phänomen in Deutschland besonders stark verbreitet ist. Allerdings konnte ich dazu bisher keine Literatur finden. Möglicherweise hat das etwas mit Risikobereitschaft zu tun, wozu es Untersuchungen im Ländervergleich gibt.
Wenn eine Lösung nicht perfekt ist, wird sie oft abgelehnt, obwohl sie ein Problem besser löst als bisherige Regelungen. Stattdessen werden Unzulänglichkeiten aufgeblasen, um sich vor Veränderung zu schützen.
Das ist der Nirvana-Fehlschluss.
Beispiele:
„Warum CO₂ reduzieren? Solange China nichts macht, bringt das nichts.“
„Dieses Gesetz gegen Korruption ist nutzlos, es gibt ja immer noch Schlupflöcher.“
„Die Impfung ist nicht 100 % sicher – also lehne ich sie ab.“
Fazit: Wir neigen dazu, in einer schlechteren, aber sicheren Position zu verweilen, anstatt in eine womöglich bessere, aber unsichere Position zu wechseln.
Der Nirvana-Fehlschluss ist die rhetorische Manifestation dieses Umstands.
Jetzt wäre noch ein Blick auf die evolutionäre Entwicklung dieses Verhaltens interessant.
Ein faszinierendes Phänomen finde ich die Wechselwirkung von Zugehörigkeit und Identität. Menschen identifizieren sich mit irgendwas und fühlen sich zugehörig. Verein, Partei, Betriebssystem, Markenprodukt, Social Network, Nation, Religion etc. Wenn man etwas davon angreift, fühlen sie sich in ihrer Identität angegriffen, verteidigen etwas, was sie gar nicht sind und was ihnen oft nicht mal Wertschätzung entgegenbringt.
Ein ehemaliger Kollege ist gestorben und hinterlässt eine gut ausgestattete Elektronikwerkstatt. Die soll ich mir nächste Woche anschauen und überlegen, was man damit machen kann. Ich werde kaum etwas davon gebrauchen können, weil ich eigentlich alles habe. Das alles zerpflücken und irgendwo anbieten ist auch nervig. Wäre das vielleicht etwas für irgendwelche #Hackerspaces wie z.B. @toppoint? Für Ideen und passende Accounts oder Hashtags wäre ich dankbar. Edit: In Lübeck
Schließlich verkaufte die Föderation die Galaxis aus Effizienzgründen an die Ferengi, welche schriftlich versicherten, damit verantwortungsvoll umzugehen.